Fünf Stadtviertel vom Romanplatz in Nymphenburg über die Fürstenrieder Straße in Laim, Sendling-Westpark und Hadern bis zur Aidenbachstraße in Obersendling soll die neue Tram einmal verbinden. Der Bau der neuen Tramtrasse beginnt in Laim. Ende 2025 soll der erste Teil der Tram-Westtangente (TWT) dann zwischen Agnes-Bernauer-Straße und Ammerseestraße in Betrieb gehen. Damit kommt eine weitere Mamut-Baustelle zu den beiden Großbaustellen für den U-Bahnausbau bis Pasing und dem Laimer S-Bahnhof bzw. der zweiten Stammstrecke hinzu. Auf Wunsch des Bezirksausschusses Laim (BA) stellten Vertreter der Stadtwerke München (SWM) bzw. der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) die Details zur Planung vor.
Gleich mehrere Bauprojekte werden im Zuge der Tram-Westtangente umgesetzt. So werden z.B. die Versorgungsleitungen entlang der Fürstenrieder Straße erneuert – eine Baumaßnahme, die für sich genommen bereits einen immensen technischen und logistischen Aufwand mit sich bringt. Schließlich handelt es sich um „Münchens größte Hauptwasserleitung“, wie Stefan Bauer von den Stadtwerken (SWM) erklärt, der für die Planung der Bau- und Verkehrsphasen zuständig ist. „Die Generalsanierung der Leitungen in der Fürstenrieder Straße würde eh anstehen“, sagt Stefan Bauer an die Skeptiker der Tram-Westtangente gerichtet, die die gigantischen Bauarbeiten entlang der Fürstenrieder Straße für vermeidbar hielten. „In den letzten dreißig Jahren wurde kaum etwas an den Leitungen gemacht. Da sind noch zum Teil fünfzig Jahre alte Randsteine verbaut.“
Die nun beginnenden Bauarbeiten an Tram-Trasse und Leitungen werden sich stark auf den Verkehr und insbesondere die Wegeführung durch Laim auswirken, daraus machen Stefan Bauer und Ulf Ball (MVG) keinen Hehl. So wird u.a. pro Fahrtrichtung in der Fürstenrieder Straße nur noch eine Fahrspur nutzbar bleiben und an manchen Stellen Abbiegemöglichkeiten gekappt. Grund dafür: In etwa sechs Wochen sollen, nach Fertigstellung der Spartenarbeiten im Mittelteil der Fürstenrieder Straße, die Arbeiten an den Straßenrändern beginnen. Im Sommer stehen die Arbeiten an den Hauptwasserleitungen an. Bis Weihnachten soll dann laut Plan die Spartenverlegung abgeschlossen sein, 2025 wird im Hadernen Bereich weitergearbeitet.
Parallel wird das Gleis für die neue Tram ab Ammerseestraße Richtung Laimer Kreisel gebaut. Es folgen abschließend die Straßenbauarbeiten. Ende 2025 soll das Gleis im Abschnitt zwischen Ammerseestraße und Laimer Kreisel in Betrieb gehen.
2026 steht zudem noch der Abbruch und Neubau der Autobahnbrücke über die A96 an. Stefan Bauer geht davon aus, dass dann nurmehr 30 Prozent des heute hier durchgeführten Verkehrs durchkommt. Autofahrer müssten sich auf größere Umwege und Staus einstellen. Bei der BA-Sitzung anwesende Bürger sorgen sich darum, dass massiver Schleichverkehr ins Viertel drängen werde oder auch, dass Anwohner mit ihrem PKW nicht mehr aus dem Viertel herausfahren können. Eine Zufahrt der Anwohner, so kann Bauer zusichern, werde gewährleistet. Den Schleichverkehr werde man auf andere Wege, etwa die Autobahn oder den Mittleren Ring West lotsen. Nebeneffekte der Tram-Trasse sind zudem, dass die Fußgängerunterführung an der Hogenbergstraße instandgesetzt wird. Am Laimer Platz wird der aktuelle U-Bahn-Abgang im Nordwesten zurückgebaut und in die Gotthardstraße verlegt. Die Buslinien 51, 151 und 168 fahren indes weiterhin.