Mit dem Leiterwagerl voll Spielzeug und einigen bis oben beladenen Puppenwagen ziehend und schiebend sah man in den letzten Wochen immer wieder eine Gruppe Kinder quer durch Gronsdorf laufen. Es war der Umzugstrupp des Gronsdorfer Gemeinde-Kindergartens. Denn: Pünktlich zum 1. September konnten die kleinen Gronsdorfer*innen ihr neues Haus an der Heimgartenstraße beziehen. Beziehen ist vielleicht das falsche Wort: mit all der kindlichen Leidenschaft in Beschlag nehmen. Das trifft’s eher. Davon konnte sich Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski gemeinsam mit Kerstin Onwuama, Leiterin der Rathausabteilung „Bildung und Soziales“, beim Eröffnungsbesuch überzeugen.
Hell und groß, bunt und kreativ-liebevoll, sehr durchdacht und mit einem wunderbaren Garten versehen: Eine hochmoderne Version der Villa Kunterbunt ist im Gronsdorfer Neubaugebiet nahe des Bahnhofs entstanden. 50 Kinder werden hier ihre Zeit verbringen, spielen, lernen, streiten, sich versöhnen und jede Menge Spaß haben. Dafür haben alleine schon die insgesamt acht Pädagoginnen gesorgt, die eine echte Kinder-Oase geschaffen haben. „Wir durften bei der Gestaltung von Anfang an mitreden, da wurde uns sehr vertraut. Das ist wirklich was Besonderes und dafür sind wir der Gemeinde sehr dankbar“, betonte die Kindergarten-Leiterin Regina Königsberg. Das Vertrauen hat sich gelohnt.
Es gibt neben dem schönen großen Spielhaus inklusive Puppenküche im Gruppenraum auch eine Experimentierecke mit Facettenbrillen und Mikroskop. In der Ecke steht ein ausrangierter CD-Player, den die Kinder in der Elektrowerkstatt nach Herzenslust zerlegen dürfen. Gleich um die Ecke steht eine Schreibmaschine in der Lese- und Schreibwerkstatt. Natürlich gibt es Verkleidung für Rollenspiele, einen großen Bereich zum Bauen, bei der bereits hohe Schachteltürme entstanden sind. Im richtig großzügigen Bad darf auch gerne mal mit Wasser gepritschelt werden und die Küche lädt zum gemeinsamen Kochen ein. Getobt werden kann sowohl im Bewegungsraum, als auch im wirklich wunderschönen Garten mit Spielgeräten und großen Sonnenschirmen. „Hier werden wir uns am allermeisten aufhalten und deswegen ist er auch über alle Zimmer zu erreichen“, schwärmt Regina Königsberg. Und auch für den Außenbereich sind die kreativen Ideen der Gronsdorf- Truppe zahlreich: Sie wollen gemeinsam Duftbeete erstellen oder auch den einen oder anderen Beerenstrauch platzieren. Da haben überall auch die Kinder ein Wörtchen mitzureden. Wer von all diesen Aktivitäten zwischendurch Stärkung braucht, kann das „Restaurant“ mit den Ministühlen besuchen, das hat rund um die Uhr zum Brotzeitmachen geöffnet. Und gegen die größere Erschöpfung gibt es schließlich die Traumreise, zu der sich die müden Entdecker auf ihre kleinen Bettchen zurückziehen können.
Das Programm ist also richtig abwechslungsreich und das Umfeld dafür wirklich gut durchdacht: Es gibt natürlich kleine Toiletten, eine ausziehbare Treppe zur Wickelkommode, ein ausgeklügeltes Farbkonzept sagt den Kindern, welche Räume sie frei betreten dürfen und natürlich gibt es auch genügend Raum für die Erzieherinnen. Noch ist nicht alles fertig, den Kleinen ist das aber vollkommen egal. Es gibt so viel zu entdecken. So berichten die Erzieherinnen auch davon, dass der eine oder andere Bub stundenlang am Fenster stand und die Baustelle nebenan beobachtete. Gut, dass Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski einen Bagger unter seinen Geschenken hatte. Der bleibt den Kindern – auch wenn die großen Bagger aus der benachbarten Baustelle längst verschwunden sind.
Der derzeit verlassene Gronsdorfer Kindergarten in der Sofienstraße bleibt übrigens auch bestehen: Er wird nun renoviert und voraussichtlich ab Dezember können dort auch wieder Kinder das Haus mit Leben füllen.