Es war eine Hiobsbotschaft für die über 130 Kinder, Eltern sowie die Gemeinde als Bauträger. Eigentlich sollte im Februar 2024 die neue Kita am Fendlbach mit Krippe, Kindergarten und Hort eröffnen. Doch daraus wurde nichts. Eine kleine Ursache, nämlich ein defektes Ventil, hatte im Dezember 2023 gigantische Ausmaße nach sich gezogen. Stundenlang liefen insgesamt 30.000 Liter Wasser aus der Wand und verteilten sich im gesamten Neubau. 80 Prozent des Kinderhauses waren vom Wasserschaden betroffen. Nach etwa einem dreiviertel Jahr konnte vor kurzem endlich offiziell die Einweihung von Krippe, Kindergarten und Hort gefeiert werden.
Die Renovierungsarbeiten nach dem Wasserschaden verschlangen rund 420.000 Euro. Die Summe wurde von der Versicherung übernommen und Dank der Bereitschaft des Hauses der Bayerischen Landwirtschaft, konnten die Kinder ein Kita-Notquartier in der Einrichtung beziehen,
Wochenlang liefen im Neubau die Trocknungsgeräte. Die WCs im Erdgeschoss mussten rückgebaut, die schönen neuen Fliesen und die Elektrik entfernt werden. Der Trockenbau und die Dämmung wurden bis auf 60 Zentimeter Höhe ausgetauscht, alle Holzwände wegen der Wasserränder abgeschliffen.
Doch jetzt ist alles wieder schön. 7,4 Millionen Euro hat der Bau gekostet. Er wurde auf einer Grundfläche von 865 Quadratmetern Fläche vom Architektenbüro Füllemann geplant. Das zweigeschossige Gebäude ist in Massivholzbauweise errichtet. Lediglich die Grundplatte besteht aus Beton. Auch Spielgeräte wie das Klettergerüst sind aus Holz. Eine Besonderheit ist die große Rutsche, die auch als Fluchtrutsche gedacht ist und die vom Obergeschoss ins Freie führt. Für die Kleinsten gibt es eine Bobbycarstrecke, eine Vogelnestschaukel, Sandkasten und ein Spielhäuschen. Die größeren Kinder haben unter anderem eine Naturbaustelle im Wald, Schaukeln, Balanciermöglichkeiten, eine Wasserstelle und Outdoor-Hängematten.
Auf dem Dach wurden eine Fotovoltaikanlage und eine Luftwärmepumpe installiert. „Nach allen Berechnungen soll ein autarker Betrieb möglich sein“, liest man im Jahresbericht. Im Kinderhaus Kunterbunt finden Kinder von sechs Monaten bis zehn Jahren wochentags eine liebevolle Betreuung. „Bei uns steht das Wohl der Kinder im Mittelpunkt – mit viel Raum zum Spielen, Lernen und Wachsen“, heißt es auf dem Infoflyer der Elterninitiative. Die Eltern bringen sich aktiv ein, entweder im Aufsichtsrat, Elternbeirat oder in Arbeitsgruppen. Das hat sich seit der Gründung 1970 bewährt, denn so lange existiert der Kindergarten bereits. Mit dem Neubau gibt es jetzt 24 Krippenplätze, 75 Kindergartenplätze und 50 Hortplätze. Auch die „Waldgruppe“ mit ihrem Zirkuswagen findet auf dem neuen Gelände ihren Platz. Teil des pädagogischen Konzepts sind nämlich die Waldwochen, die den Kindergartenalltag ergänzen.