Veröffentlicht am 04.03.2024 10:25

Länger Grün für Fußgänger per Handy-App

Vielen Fußgängern reicht die Grünphase an den Fußgängerampeln wie hier an der Fürstenrieder Straße nicht aus um zu überqueren. (Foto: Beatrix Köber)
Vielen Fußgängern reicht die Grünphase an den Fußgängerampeln wie hier an der Fürstenrieder Straße nicht aus um zu überqueren. (Foto: Beatrix Köber)
Vielen Fußgängern reicht die Grünphase an den Fußgängerampeln wie hier an der Fürstenrieder Straße nicht aus um zu überqueren. (Foto: Beatrix Köber)
Vielen Fußgängern reicht die Grünphase an den Fußgängerampeln wie hier an der Fürstenrieder Straße nicht aus um zu überqueren. (Foto: Beatrix Köber)
Vielen Fußgängern reicht die Grünphase an den Fußgängerampeln wie hier an der Fürstenrieder Straße nicht aus um zu überqueren. (Foto: Beatrix Köber)

Fußgänger, die an mehrspurigen Straßen überqueren wollen, kommen nicht selten – trotz gesichertem Ampelüberweg – ins Schwitzen. Denn vielen reicht die Grünphase nicht aus, um etwa komplett über die Fürstenrieder Straße oder die Agnes-Bernauer-Straße zu gehen. Bei der Bürgerversammlung hatte deswegen ein Stadtteilbewohner angefragt, ob es Möglichkeiten gäbe, wie man z.B. per Bedarfs-Knopf an bestimmten Kreuzungen längere Grünphasen anfordern könnte. Das Mobilitätsreferat (MOR) verweist nun auf ein Pilotprojekt, das demnächst starten soll, wobei Ampel-Freigabezeichen per Handy-App beeinflusst werden können.

„Wer mal versucht hat, in einem Zug über die Camerloher- oder die Fürstenrieder Straße zu kommen, der weiß, wie leicht man da scheitern kann“, erklärt Christian Hartranft (Grüne), Vorsitzender des Mobilitäts-Ausschusses im Bezirksausschuss Laim (BA 25). Nicht nur für Senioren oder mobilitätseingeschränkte Personen sei das Passieren über mehrspurige Kreuzungen herausfordernd. Große Zustimmung fand daher auch im vergangenen November die Bürgeranfrage, mit der ein Stadtteilbewohner bei der Bürgerversammlung auf das Thema aufmerksam machte. Gerade für ältere oder gebrechliche Menschen reiche die Grünphase oft nicht zum Erreichen der Mittelinsel oder gar zum Überqueren einer mehrspurigen Straße, erklärte er. „Könnte man Ampelanlagen bauen, bei denen Fußgänger im Bedarfsfall über einen speziellen Knopf gezielt eine längere Grünphase anfordern?“, diese Frage ging als Bürgeranfrage an das zuständige Mobilitätsreferat (MOR), das nun ein Pilotprojekt in Aussicht stellt, wo eine vergleichbare Methode erprobt werden soll.

Für mehr Sicherheitsgefühl

Zwar würden die standartmäßigen Grünzeiten für Fußgänger in der Regel ausreichen, um die Straße sicher zu überqueren, erklärt das MOR in seinem Antwortschreiben. „Es ist wichtig anzumerken, dass en Umspringen der Ampel auf Rot für den Fußverkehr nicht bedeutet, dass im gleichen Moment Fahrzeuge passieren“, stellt die Behörde klar. Vielmehr signalisiere Rot, dass die Fahrbahn nicht mehr betreten werden dürfe. Dennoch: Viele Fußgänger fühlen sich durch das signalhafte Rot gehetzt. Um mehr Sicherheit zu bieten, soll daher noch im ersten Halbjahr dieses Jahres das Pilotprojekt starten. „Dabei soll die Freigabezeit für Fußgängerinnen und Fußgänger, die von Mobilitätseinschränkungen betroffen sind, mithilfe einer Handy-App beeinfluss werden können“, erläutert das MOR. Die App soll zunächst nur für einen bestimmten Teilnehmerkreis zugänglich sein. Deren Mobiltelefon bzw. die darauf installierte App kann sich dann direkt mit dem Steuergerät der Lichtzeichenanlage verbinden und somit den Signalprogrammablauf variieren. Dies soll Vorteile gegenüber dem Knopfdruck an der Ampel bringen, erklärt das MOR: „Diese Funktion scheint besonders geeignet für stark mobilitätseingeschränkte Personen und perspektivisch größere Kindergruppen, da sie besser auf individuelle Bedürfnisse eingehen kann als eine pauschal wirksame moderate Freigabeverlängerung.“ Auch würde eine Pauschalverlängerung, wie sie per Knopfdruck erfolgen würde, zu unerwünschten Wechselwirkungen etwa mit den Anforderungen der Beschleunigung des ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) führen.
2018 wurde das Verfahren in einem ersten Versuchslauf in Trudering als grundsätzlich positiv bewertet. Die Technologie wurde seither weiterentwickelt und soll nun an sechs Ampeln im Stadtgebiet getestet werden.

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