Mitte Februar schließt traditionell die Transferliste in der Eishockey-Bayernliga. Anschließend sind bis zum Saisonende keine Verpflichtungen beziehungsweise Kaderergänzungen mehr möglich. Der EHC Klostersee hat kurzfristig am sogenannten „Deadline-Day“ zugeschlagen und den jungen Torhüter Joshua Baron vom Kooperationspartner Tölzer Löwen geholt. „Wir sahen uns aufgrund der aktuellen Umstände zum Reagieren gezwungen“, hatte der sportliche Leiter und Interimstrainer der Rot-Weißen, Dominik Quinlan, zu der im quasi letzten Augenblick noch vorgenommenen Kaderergänzung für die restlichen Saisonwochen Stellung genommen.
Die „aktuellen Umstände“ hatten sich am Wochenende davor ergeben. Hinter dem angeschlagenen Stammkeeper Lukas Steinhauer stand ein dickes Fragezeichen, dazu war Backup-Goalie Maximilian Stinauer nach überstandener Erkrankung noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Womit die Hauptlast allein auf den Schultern der seit etwa drei Wochen 19 Jahre alten U20-Torhüterin Miriam Siebert gelastet hätte. „Wie schon öfter gesagt, die Spiele in der Relegation und den Playdowns um den Klassenerhalt sind absolute Gedulds- und Nervensache“, so Quinlan.
Der Ernstfall trat schließlich bereits in den folgenden beiden Partien der EHCler ein, der 21-jährige Baron stand beim Doppel-Vergleich mit den Schongau Mammuts (4:1 und 3:1) zwischen den Pfosten und war ein starker Rückhalt. „Ich bin den Tölzer Verantwortlichen, insbesondere Trainer Axel Kammerer und TEG-Geschäftsführer Fabian Schlager, sehr dankbar für die getroffene Vereinbarung“, so Quinlan. Wäre seit vergangenem Jahr alles „wie geplant“ verlaufen, hätte Jung-Talent Baron schon seit Beginn der Bayernliga-Runde den EHC-Kasten per Förderlizenz im Rahmen der vereinbarten Zusammenarbeit der Klosterseer mit dem Süd-Oberligisten sauber gehalten. Doch der 21-jährige Puckfänger aus dem Tölzer Nachwuchs verletzte sich noch im Sommertraining und musste operiert werden.
In der Relegationgruppe A des Bayerischen Oberhauses hatten die Klosterseer am zurückliegenden Wochenende ihre beiden finalen Begegnungen, in der heimischen Wildbräu-Arena gegen die Amberg Wild Lions und auswärts bei den Dingolfing Isar Rats, zu bestreiten. Ob die Grafinger den vorzeitigen Klassenerhalt damit in der Tasche haben oder in den Playdowns weiterkämpfen müssen, hing von den erzielten Resultaten ab (beide Spieltage bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet).