Vor 80 Jahren wurde Cäsar von Hofacker, Mitglied der Tutzinger Familie Hofacker, hingerichtet. Valerie Riedesel, Historikerin und Enkelin des Widerstandskämpfers, zeichnet in ihrer Biografie den außergewöhnlichen Lebensweg ihres Großvaters nach und liest am Freitag, 20. Dezember, um 19.30 Uhr in Tutzing aus ihrem Spiegel-Bestseller.
Cäsar von Hofacker wuchs im Kaiserreich auf und verbrachte als Kind unbeschwerte Sommerferien bei seiner Großmutter in Tutzing, das er als sein Zuhause empfand. Der Erste Weltkrieg prägte sein Erwachsenwerden, gefolgt von Radikalisierung und nationalistischem Denken in der Weimarer Republik. Lange Zeit glaubte er, autoritäre Führung und nationaler Egoismus seien der Schlüssel zur Erneuerung Deutschlands. Doch als er die Folgen seines hegemonialen Denkens erkannte, entschied er sich trotz der Gefahr für sein Leben und das seiner Familie zum Widerstand gegen die NS-Diktatur. Sein Weg führte ihn in die Gefängnisse der Gestapo und schließlich bis zum Galgen.
Valerie Riedesel erzählt nicht nur die Geschichte ihres Großvaters, sondern beleuchtet auch politische Versuchungen und Überzeugungen, die erschreckende Parallelen zur Gegenwart aufweisen. Die Lesung bietet einen bewegenden Einblick in den Leidensweg eines Mannes, der für Menschlichkeit und Rechtsstaatlichkeit einstand. Die KunstRäume am See und die Familie von Hofacker laden alle Interessierten herzlich zu dieser Veranstaltung im Tutzinger Rathaus ein. Der Einlass beginnt ab ab 19:15 Uhr in der Rathaustenne (Kirchenstraße 9). Um verbindliche Anmeldung wird gebeten per Mail an kontakt@kunstraeume-am-see.de oder telefonisch unter der Tel. 0172/ 2876469. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.