›Limitation of Life‹ – Diese Kunst bricht Ausstellungs-Konventionen auf

Die etablierte Vorstellung von Schönheit wird in ihre Einzelteile zerlegt und neu gedacht. (Rosemarie Trockel / Thea Djordjadze, A Ship So Big, A Bridge Cringes, Detail, 2007 © Thea Djordjadze & Rosemarie Trockel, VG Bild-Kunst, Bonn 2024. Courtesy the artists and Sprüth Magers.) (F.: Timo Ohler )
Die etablierte Vorstellung von Schönheit wird in ihre Einzelteile zerlegt und neu gedacht. (Rosemarie Trockel / Thea Djordjadze, A Ship So Big, A Bridge Cringes, Detail, 2007 © Thea Djordjadze & Rosemarie Trockel, VG Bild-Kunst, Bonn 2024. Courtesy the artists and Sprüth Magers.) (F.: Timo Ohler )
Die etablierte Vorstellung von Schönheit wird in ihre Einzelteile zerlegt und neu gedacht. (Rosemarie Trockel / Thea Djordjadze, A Ship So Big, A Bridge Cringes, Detail, 2007 © Thea Djordjadze & Rosemarie Trockel, VG Bild-Kunst, Bonn 2024. Courtesy the artists and Sprüth Magers.) (F.: Timo Ohler )
Die etablierte Vorstellung von Schönheit wird in ihre Einzelteile zerlegt und neu gedacht. (Rosemarie Trockel / Thea Djordjadze, A Ship So Big, A Bridge Cringes, Detail, 2007 © Thea Djordjadze & Rosemarie Trockel, VG Bild-Kunst, Bonn 2024. Courtesy the artists and Sprüth Magers.) (F.: Timo Ohler )
Die etablierte Vorstellung von Schönheit wird in ihre Einzelteile zerlegt und neu gedacht. (Rosemarie Trockel / Thea Djordjadze, A Ship So Big, A Bridge Cringes, Detail, 2007 © Thea Djordjadze & Rosemarie Trockel, VG Bild-Kunst, Bonn 2024. Courtesy the artists and Sprüth Magers.) (F.: Timo Ohler )

Im Lenbachhaus, Luisenstraße 33, gibt es ab Montag, 11. November, eine neue Ausstellung zu erleben. Die beiden Künstlerinnen Rosemarie Trockel und Thea Djordjadze beschäftigen sich in „limitation of life” entlang von Überlegungen des Dichters Arthur Rimbaud mit dem Begriff von Schönheit und stellen etablierte ästhetische Strategien in Frage. Objekte und deren Funktion und Bedeutung sind aus ihrer vereinbarten Anordnung herausgelöst und mittels künstlerischer Geste neu zusammengefügt. Bis zum Sonntag, 27. April, ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Museums – täglich außer montags, von 10 bis 18 Uhr sowie donnerstags zusätzlich bis 20 Uhr – zu sehen. Der Eintrittspreis beträgt 10 Euro regulär und 5 Euro ermaßigt. Unter 18 Jahren hat man freien Eintritt.

Die Schönheit auf den Schoß gesetzt

Rimbauds einleitende Zeilen aus „Une saison en enferr” (1873) sind sinnstiftend für den Ansatz der Künstlerinnen: „Eines Abends setzte ich mir die Schönheit aufs Knie. Und ich empfand sie als bitter. Und ich beschimpfte sie.” Trockel und Djordjadze fordern die eingeschliffene Wahrnehmung und die geübten Sinne des Betrachters heraus, indem sie ihn in „limitation of life” in einen abgedunkelten Raum führen, der rätselhaft erscheint und auf den ersten Blick keine klaren Anhaltspunkte bietet. Erst nachdem sich die Augen an die reduzierten Lichtverhältnisse gewöhnt haben und man etwas weiter hineintritt, schälen sich nach und nach visuelle Anker aus der Dunkelheit heraus und geben Orientierung: Neonleuchten, Schnüre, Leinwände, Wollgarn und ein Wasserbecken. Obwohl dem Betrachter diese Dinge vertraut sind, stellt ihn ihre andersartige Zusammenstellung vor die Aufgabe, neu zu sehen und zu denken. Wie von Rimbaud angeregt, wird eine etablierte Idee von Schönheit – in diesem Fall die Museums- und Ausstellungsästhetik der Gegenwart – in ihre Einzelteile zerlegt, neu gedacht und mit Elementen kombiniert, die im musealen Kontext als unkonventionell gelten. Die Grenzen zwischen Publikum, Raum und Kunstwerk verunklären sich; die Hierarchie zwischen Werk und Betrachter wird aufgebrochen.

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