Lutz Gürtler für Entdeckung des HIV-Subtyps O geehrt


Von red
Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume überreichte das Bundesverdienstkreuz an Prof. Dr. Lutz Gürtler (rechts). (Foto: Axel König / STMWK)
Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume überreichte das Bundesverdienstkreuz an Prof. Dr. Lutz Gürtler (rechts). (Foto: Axel König / STMWK)
Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume überreichte das Bundesverdienstkreuz an Prof. Dr. Lutz Gürtler (rechts). (Foto: Axel König / STMWK)
Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume überreichte das Bundesverdienstkreuz an Prof. Dr. Lutz Gürtler (rechts). (Foto: Axel König / STMWK)
Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume überreichte das Bundesverdienstkreuz an Prof. Dr. Lutz Gürtler (rechts). (Foto: Axel König / STMWK)

Wissenschafts- und Kunstminister Markus Blume hat das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik an Prof. Dr. Lutz Gürtler aus Gräfelfing ausgehändigt. Der Entdecker des HIV-Subtyps O wurde für seine herausragenden Verdienste im Bereich der Virologie und der Erforschung des HI-Virus geehrt.
Prof.Dr. Lutz Gürtler ist ein weltweit renommierter Pionier im Kampf gegen das HI-Virus“, betonte Markus Blume. „AIDS kann heute gut behandelt werden. Aber da die Infektion bis heute nicht heilbar ist, ist Früherkennung weiterhin entscheidend für ihre Bekämpfung. Professor Gürtler hat mit seiner Forschung entscheidend zur Verbesserung der Infektionserkennung beigetragen. Heutige HIV-Suchtests erkennen dank seiner Forschung alle zirkulierenden HIV-Varianten. Er ist ein Lebensretter!“

Das Virus isoliert

Prof. Dr. Lutz Gürtler widmete sich zu einem ganz frühen Zeitpunkt der Diagnose der Krankheit AIDS und seit Beginn der 80er-Jahre der Arbeit mit dem HI-Virus. 1983 kam er als Facharzt für Labormedizin an das Max-von-Pettenkofer-Institut München, wo er die Erforschung des HI-Virus aufgenommen hat. Die von ihm 1984 in München aufgebaute und bis 1998 geleitete Arbeitsgruppe zur HIV-Diagnostik erhielt den Status eines Referenzlabors der WHO. 1987 wurde Professor Gürtler zum außerplanmäßigen Professor für Anthropologie und Humangenetik ernannt, 1994 zum außerplanmäßigen Professor für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene.
Von1986 bis 1998 fungierte der Mediziner unter anderem für die WHO als Berater und führte Studien zur HIV-Prävalenz in Blutspendern in afrikanischen Ländern und Paraguay durch. Zudem engagierte er sich für die Einrichtung von Referenzlaboratorien in Afrika. 1987 beschrieb Professor Gürtler dann die erste HIV-2 Infektion in Deutschland und isolierte das Virus, sodass die HIV-Suchtests in Deutschland frühzeitig angepasst werden konnten.

Größter Erfolg

Gürtlers größter wissenschaftlicher Erfolg ist die Entdeckung und molekulare Analyse eines abweichenden HIV-1 Virus aus Kamerun, des sogenannten Subtyps O. Mit seiner Forschung trug er neben der Verbesserung der Infektionserkennung entscheidend zur Sicherheit von Blutprodukten sowie zur Optimierung der Therapien bei. 1998 übernahm er das Friedrich-Löffler-Institut für Medizinische Mikrobiologie.
Nach Gürtlers Emeritierung im Jahr 2008 erhielt er zudem eine Gastprofessur des Max von Pettenkofer-Instituts München und eine Gastprofessur der Universität Bangangté in Kamerun. Des Weiteren hat er das Institut für Virologie der Johann Wolfgang-Goethe-Universität sowie den Arbeitskreis Blut des Bundesministeriums für Gesundheit und das Paul-Ehrlich-Institut unterstützt. Zudem sitzt Gürtler seit 2016 im Aufsichtsrat des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes.

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