Liebe Leserinnen und Leser,
mit dieser Ausgabe feiert der Münchner Wochenanzeiger seinen 100. Geburtstag. Dazu möchte ich dem Verlag und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich gratulieren.
Ein Blick auf die demokratischen Errungenschaften dieser Zeit, die es immer wieder zu erkämpfen galt, wie die Presse- und Meinungsfreiheit, die europäische Integration nach Jahrhunderten der Rivalität oder die gesetzliche Gleichstellung von Mann und Frau zeigen, was in den letzten 100 Jahren alles erreicht wurde. Gerade bei Ersterem wird die wichtige Rolle von demokratischen Zeitungen im Prozess freier Meinungsbildung deutlich.
Gleichzeitig merken wir, wie Hass, Hetze und Ausgrenzung zunehmend den gesellschaftlichen Diskurs prägen. Daher ist es für mich umso bedeutender, dass wir bei diesem feierlichen Anlass nicht nur zurückblicken, sondern den Blick auch auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen richten.
Der barbarische Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober oder der kürzliche Anschlag auf das NS-Dokumentationszentrum erinnern uns schmerzhaft an die anhaltende Bedrohung durch antisemitische Gewalt und Ideologie. Solche Angriffe sind nicht nur Angriffe auf die jüdische Gemeinschaft, sondern auf die Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Sie verdeutlichen, wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben und sich gegen jegliche Form von Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit einzusetzen. Mir ist es ein großes Anliegen, mich aktiv gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit einzusetzen und klare Kante gegen Rechts, gegen Antisemitismus und Rassismus zu zeigen. Ich engagiere mich für ein friedliches Miteinander statt eines kalten Gegeneinanders.
Daher lade ich Sie herzlich ein, an der von mir veranstalteten Lesung zum Thema jüdisches Leben mit den Autoren Monty Ott und Ruben Gerczikow am 27. Oktober um 18 Uhr im MUCBOOK Kaffeehaus (Dachauer Straße 24) teilzunehmen und sich gemeinsam mit uns gegen Hass und Ausgrenzung zu positionieren. Ich freue mich über Ihr Kommen.