Eine »Giesinger Tunnel Initiative«, kurz GTI, hatte mit ihrer Gründung bereits im Juni diesen Jahres den Stein einer erneuten Ring-Tunnelforderung für Giesing deutlich ins Rollen gebracht. Bisher war das Projekt von der Stadtratsmehrheit aber stets abgelehnt worden vor allem aus Kostengründen. Doch nun springen diesem neuen Postulat immer mehr vor Ort politisch Handelnde über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg bei.
Tunnel-Bau zwischen Candidplatz und Mc-Graw-Graben?
Giesing/Harlaching · Tunnel zwischen Candidplatz und Mc-Graw-Graben vonnöten Themenseite zum Plan, dem Ansturm ca. 35.000 Fahrzeuge pro Tag und dem gesundheitsschädlichen Verkehrslärm Herr zu werden
So etwa auch die beiden CSU-Stadträte Reinhold Babor und Manuel Pretzl. Vonseiten der Stadt forderten sie jetzt die Durchführung einer Machbarkeitsstudie für eine Untertunnelung des Ringabschnittes vom Candidplatz bis zur Chiemgaustraße. Explizit soll die Stadt den Bau eines vierten Münchner Ringtunnels prüfen. Wie von uns in einer früheren Ausgabe berichtet, verkehren aktuell im genannten Teilstück pro Tag über 140.000 Kraftfahrzeuge. Die CSU-Politiker argumentieren in ihrem aktuellen Antrag, langfristig werde diese Ringtrasse an ihre Belastungsgrenzen stoßen. Auch sei die Abgas- und Lärmbelastung den Anwohnern kaum noch zuzumuten. In der Machbarkeitsstudie sehen die Stadtpolitiker den Anfang eines langen Weges. Die Stadt müsse langfristig eine Tunnellösung anstreben heißt es in dem Antrag. Auch der Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten hatte das mögliche Großprojekt in seiner letzten Sitzung auf der eigenen Agenda. Auch dort forderte die CSU-Fraktion analog zu dem Vorstoß der Stadträte Babor und Pretzl eine Machbarkeitsstudie für die Maßnahmestudie.
Auch eine Deckelung des McGraw-Grabens ist in die Forderung der örtlichen CSU eingeschlossen. Grünen-Mandatar Joachim Lorenz warnte vor all zu großen Hoffnungen. »Der BA ist nicht dafür da, nicht erfüllbare Wünsche abzustimmen«, so Lorenz. Dagegen verlangte Ender Beyhan-Bilgin (SPD) deutliche Unterstützung für das Projekt. »Es ist eine Unverschämtheit vonseiten der Stadt, dass Giesing hier ohne Tunnel abgespeist werden soll wir haben deutlich mehr Belastung zu ertragen wie etwa die Anwohner in Bogenhausen. Aber die haben jetzt ihren Tunnel«, erzürnte sie sich. Ihr Fraktionskollege Dr. Klaus Neumann ergänzte, es könne nicht schaden, wenn möglichst viele der Forderung zur Seite sprängen. Allerdings bildete sich im BA der Tenor heraus, die Tunnelforderung dürfe aufgrund der derzeit schwierigen finanziellen Machbarkeit nicht alleine stehen. Daneben müssten auch Forderungen nach einem geeignetem und lärmabsorbierenden Flüsterasphalt sowie der Deckelung des Mc-Graw-Grabens als erste mögliche Handlungsstränge vor der großen Tunnellösung »ins Auge gefasst werden«, fasste CSGU-Sprecher Thomas Krieger die Mehrheitsmeinung zusammen.
H. Hettich