Veröffentlicht am 17.08.2010 00:00

Moosach · Sicherheit gewährleistet


Von red
»Wir lassen uns von der Firma für das neue Carport-Dach zehn Jahre Sicherheit garantieren«, erklärt Helmut Schmidt.	 (Fotos: ws)
»Wir lassen uns von der Firma für das neue Carport-Dach zehn Jahre Sicherheit garantieren«, erklärt Helmut Schmidt. (Fotos: ws)
»Wir lassen uns von der Firma für das neue Carport-Dach zehn Jahre Sicherheit garantieren«, erklärt Helmut Schmidt. (Fotos: ws)
»Wir lassen uns von der Firma für das neue Carport-Dach zehn Jahre Sicherheit garantieren«, erklärt Helmut Schmidt. (Fotos: ws)
»Wir lassen uns von der Firma für das neue Carport-Dach zehn Jahre Sicherheit garantieren«, erklärt Helmut Schmidt. (Fotos: ws)

Ein Unglück kommt selten allein: Als am 9. März 2006 nach starken Schneefällen das hochmoderne Membrandach des Abfallwirtschaftsamtes am Georg-Brauchle-Ring teilweise einstürzte und etliche der 90 Mülllaster in der Fahrzeughalle unter sich begrub (Menschen wurden nicht verletzt), da gab es auch schon kleinere Schäden an der Decke der benachbarten Pkw-Tiefgarage.

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Baupfusch sowie Konstruktionsfehler im Membrachdach sind der Behörde zufolge wohl schuld daran, dass die Stadt nun 24 Millionen Euro – 14 Millionen zur Sanierung der Tiefgaragendecke und zehn Millionen Euro für ein neues Luftkissendach über der Fahrzeughalle – bezahlen muss.

Die Verwaltung lässt derzeit prüfen, ob eventuell noch Gewährleistungsansprüche geltend gemacht werden können. Die Sanierung der maroden Tiefgaragendecke läuft bereits und dauert voraussichtlich zwei Jahre. Die 150 Pkw sind an einer anderen Stelle auf dem Betriebsgelände untergebracht. Weil immer wieder Schäden an der Decke auftraten, habe man schließlich vor zwei Jahren die gesamte Tragschicht entfernt, erläutert Zweiter Werkleiter Helmut Schmidt, Chef des 1999 eröffneten Abfallwirtschaftsamtes am Georg-Brauchle-Ring. Aufgrund der Untersuchungen habe man sich vor zwei Jahren entschieden, die marode Tiefgaragendecke komplett sanieren zu lassen. Man habe damals festgestellt, dass die Dichtungen beschädigt waren und deshalb im Winter von oben Tausalz in die Betondecke mit ihren Stahlverankerungen eingedrungen ist. Beim Bau der Tiefgaragendecke seien die Dichtungen wegen fehlender Dehnfugen falsch verpresst und außerdem Stahlverankerungen falsch eingebaut worden.

Das Baureferat habe nun eine Anwaltskanzlei eingeschaltet, um prüfen zu lassen, ob die Stadt externe Planer oder Baufirmen in Regress nehmen könne, so Schmidt. Es sei vermutlich Baupfusch von mehreren Baufirmen gewesen, eine eindeutige Ursache lasse sich aktuell allerdings noch nicht angeben. Bei der derzeit laufenden Sanierung der Tiefgaragendecke habe man nun sämtliche Arbeiten an einen einzigen Bauunternehmer vergeben, um im Fall von späteren Schäden einen klaren Verantwortlichen zu haben. Einfacher ist der Fall beim eingestürzten Membrandach der Fahrzeughalle, dem sogenannten Carport. »Nach damaligen Erkenntnissen war es richtig dimensioniert«, berichtet Zweiter Werkleiter Schmidt. Dies habe eine externe Gutachterin nachträglich festgestellt. Erst neuere Berechnungen in der Statik hätten gezeigt, dass das Membrandach doch zu schwach dimensioniert gewesen sei.

Nun lässt man ein neues Dach aus Kunststoff-Folienkissen montieren – ähnlich dem des Fußballstadions in Fröttmaning. Die Stahlkonstruktion wird noch heuer errichtet, 2011 kommen dann die Folienkissen samt Photovoltaikanlage drauf. »Wir lassen uns von der Firma für das neue Carport-Dach zehn Jahre Sicherheit garantieren«, betont Schmidt – und versichert gleichzeitig, dass »nichts mehr passieren kann.« Mitte 2011 soll das Luftkissendach fertig sein. Dann können die Müllautos wieder, wie vorgesehen, in der Fahrzeughalle abgestellt werden.

Alle Bauarbeiten verschlingen zwar viel Geld, doch »es wird deshalb keine Erhöhung der Müllgebühren geben«, betont der Chef des nahe dem Olympiapark gelegenen Abfallwirtschaftsamtes. Man habe frühzeitig Rücklagen gebildet, und zwar durch Erlöse aus der Wiederverwertung des durch die blaue Tonne eingesammelten Altpapiers der Bürger sowie durch das Recycling von Altmetall. Aus beidem habe man im vergangenen Jahr zehn Millionen Euro eingenommen, weiß Zweiter Werkleiter Schmidt zu berichten.

Wally Schmidt

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