Veröffentlicht am 27.01.2011 00:00

München · Albrecht Ackerland über die Sicherheitskonferenz


Von red

Nicht nur an der Grenze zu Österreich – auch am Hindukusch! Seit Peter Struck wissen wir, ein Glück, dass unsere mächtigen Feinde nicht nur an den Außengrenzen drohen, sondern auch fernab unsere größte Errungenschaft rauben wollen. Errungenschaft?, fragte der Carlo, nachdem der Miro im Stüberl seine Rede zur Verteidigung der deutschen Nation geschwungen hatte.

Welche Errungenschaft? Ich warf ein, er solle nicht so gehässig sein, schließlich haben wir nicht nur einen schönen Winter, sondern auch das Lidl-Ticket für die Bahn und sicher bald wieder Mexiko-Woche beim Aldi.

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Freilich gings dem Miro um die Sicherheit, um die seinige nicht unbedingt im Speziellen, weil der Miro ist Zweimeteracht und wiegt zwei sehr gute Zentner, also hat er schon mal das Sicherheitsrisiko durch einen U-Bahn-Schläger gebannt. Sein Anliegen ist die Sicherheit als großes Ganzes, die ganze Sau quasi, unzerlegt. Und die wird nun mal in den Bergen Afghanistans verteidigt, das lehrte uns der frühere Verteidigunsgminister Struck. Nicht die Sau, die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland freilich.

Der Miro ist sonst ein wacher Kopf und wahrscheinlich so kritisch, dass er als Offiziersanwärter auf der Gorch Fock den Suffspeiberling von seinen Chefs nicht weggewischt hätte, dem Befehl zum Trotz. Außer, es hätte unser aller Sicherheit gedient, weil die ist ihm wichtig. Deswegen sei es auch zwingend notwendig, dass sich die sogenannten Sicherheitschefs der Welt jedes Jahr im Bayerischen Hof treffen, schließlich sei dann das Sicherheitsgefühl in der Stadt wenigstens einmal vollends ausgewachsen. Der Carlo sagte zu dem Zeitpunkt schon längst nix mehr, enthielt sich seiner Kneipenstimme, was wahrscheinlich an den vier Frustobstlern lag, die er sich in Reihe schaltete. Mit Sicherheit ein schönes Gefühl.

Das war schade, denn so musste ich allein in die Schlacht ziehen gegen meinen Freund Miro. Ob er denn noch alle Granaten geladen hätte? Durch unser Umeinanderzündeln in der Welt wird’s erst richtig riskant für jeden von uns, wir können gerne auch beim Barack im Weißen Haus anrufen und fragen ob's stimmt, ist aber bestimmt nur Mailbox dran, lass mas. Und diese grauenhafte Kriegstreiberei zum Fasching im Bayerischen Hof die muss doch einem jeden normal-friedliebenden Menschen den Magen verrenken wie es sonst kein fettiger Krapfen schafft.

Nein, die brauchts, die Treiberei, zum Planen, ja gerade für den Frieden, wusste der Miro. Da sank eine Erkenntnis auf mich herab: Bis es der Letzte kapiert hat, sollen die sich ruhig genau da treffen, weil eine bessere Vorlage für einen Ort zum Demonstrieren gegen all den Krieg und die Waffen und die Toten kann man sich gar nicht wünschen. Und irgendwann lernt's sogar ein Miro.

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