Veröffentlicht am 01.09.2011 00:00

Pastetten · VCD mahnt


Von red

„Die Eröffnung des Autobahn-Teilstücks der A 94 bis Pastetten ist wirklich kein Grund zum Jubeln”, äußert sich der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Wie VCD-Kreisvorsitzender Alfred Schreiber ausführt, wäre eine Trassenführung über Haag aus mehreren Gründen nach wie vor sinnvoller.

Daran ändere auch nicht das jetzt freigegebene Trassenstück. Solange die Autobahn nicht durchgängig bis Mühldorf befahrbar sei, was noch etliche Jahre dauern werde, blieben die untragbaren Zustände auf der B 12 mit vielen Unfallopfern weiter erhalten. Bei einer Trassenführung der Autobahn auf der „Trasse Haag” könne die unfallträchtige Situation jedoch sukzessive entschärft werden.

Außerdem gingen Prognosen davon aus, dass auch nach vollständiger Fertigstellung der Autobahn weiterhin 80 Prozent des Verkehrsaufkommens auf der B 12 bleiben werden und somit dort noch ein Ausbau erfolgen müsste. „Hat unser Staat so viel Geld, beide Straßen zu bauen und also doppelt Geld auszugeben? Angesichts angespannter Staatshaushalte sollte hier ein Weg der Vernunft eingeschlagen werden!”, so Schreiber weiter.

„Die Gemeinden am jetzigen Autobahnende werden im Regen stehen gelassen”, ergänzt Schreiber. Der VCD plädiert daher für ein komplettes Umdenken: Die Autobahn sollte doch auf der „Trasse Haag” geführt werden, anstelle auf der „Trasse Dorfen” das wertvolle und äußerst reizvolle Isental zu zerstören. Das jetzt neu eröffnete Autobahnstück als Stichstraße sollte mit entsprechenden Zubringerstraßen ausgestattet werden, um die neuen Anwohner der Autobahn wirksam vor Verkehrsbelastungen zu schützen, aber ein Weiterbau der Autobahn in Richtung Dorfen sollte nicht erfolgen.

Noch sei es nicht zu spät, die Politik könne immer noch handeln und sagen: „Wir bauen jetzt nach reiflichen Überlegungen doch die kostengünstigere Variante. Die „Trasse Haag” sei aus topographischen Gründen besser und finanziell betrachtet wesentlich günstiger, so der VCD. Die zahlreichen Brückenbauwerke auf der Trasse durch das Isental bedeuten nicht nur deutlich höhere Investitionskosten, sondern auch erhöhte Unterhaltskosten in der Zukunft. Bereits im ersten unproblematischen Ausbauabschnitt Forstinning-Pastetten „liefen die Kosten aus dem Ruder”. Anstelle eine Autobahn durch das Isental zu bauen, ist es nach Ansicht des VCD höchste Zeit, die bisher lediglich eingleisige Bahnstrecke München-Mühldorf zwei­gleisig auszubauen und zu elektrifizieren. Während offensichtlich für die Autobahn reichlich Geld ausgegeben wird, seien für die Bahnverbindung nicht die nötigen Mittel da.

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