Mit dem Bürgerbüro wird es nichts. Aber vielleicht kommt ja stattdessen eine Zweigstelle der Volkshochschule (VHS) in den geplanten städtischen Neubau zwischen Bunzlauer- und Baubergerstraße, in dem auf jeden Fall eine Kinderkrippe und Sozialwohnungen entstehen. Der Moosacher Bezirksausschuss erneuerte nun seine Forderung vom Sommer, auf dem zentral gelegenen Grundstück nahe des Verkehrsknotens Dachauer/Pelkoven-/Baubergerstraße, dem sogenannten Moosacher Stachus, ein »Stadtbereichszentrum der Volkshochschule (VHS)« zu realisieren.
Die rot-grüne Mehrheit im Rathaus unterstützt dieses Anliegen: Die Stadtratsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich in einem gemeinsamen Antrag ebenfalls dafür ein, dass bei dem Bauvorhaben zeitgleich eine Außenstelle der Volkshochschule entsteht. Die Stadtverwaltung müsse unverzüglich mit den Planungen dafür beginnen, um die Eröffnung der Krippe nicht zu verzögern und um die Zuschüsse für diese Einrichtung nicht zu gefährden, fordert Alexander Reissl, Chef der Rathaus-SPD, stellvertretend für die Stadträte von SPD und Grünen. Im Stadtteil erhofft man sich von dem vorgeschlagenen VHS-Standort mitten in Moosach einen »Publikumsmagneten mit attraktiver Nutzung als Entrée zum neu gestalteten Quartierszentrum«, wie es Kathrin Koop (SPD), zweite stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses formuliert. Denn bislang gebe es wenige VHS-Kurse im Viertel, diese würden im Moosacher Schulzentrum an der Gerastraße angeboten.
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Nun plant die Stadt an zentraler Stelle im Viertel, auf dem Areal zwischen Bunzlauer- und Baubergerstraße am Moosacher Stachus, ein Gebäude (Haus A) mit viergruppiger Kinderkrippe und 26 Sozialwohnungen. In Haus B wäre Platz für eine öffentliche Einrichtung wie Bürgerbüro oder VHS-Zweigstelle. Die Lokalpolitiker drängen nun darauf, dass die Verwaltung beide Häuser gleichzeitig baut und in Haus B eine Außenstelle der Volkshochschule unterbringt am liebsten hätten die Stadtteilpolitiker dort zwar ein eigenes Bürgerbüro für Moosach, doch das bleibt wohl nur ein Wunschtraum. Stattdessen fordert man nun Angebote für Erwachsenenbildung: »Ein breit gefächertes VHS-Bildungsangebot mitten im Stadtteil, für alle Gruppen der Bevölkerung, wird von den Moosacher Bürgerinnen und Bürgern sicher zahlreich angenommen werden«, betont Kathrin Koop. Die örtliche CSU hatte noch vor ein paar Monaten das gesamte Konzept des kommunalgeförderten Mietwohnungsbaus (die sogenannten Kompro-Häuser für Benachteiligte auf dem Wohnungsmarkt) in Frage gestellt. Jetzt stimmte die Moosacher CSU, wenn auch »schweren Herzens«, dem Projekt an der Bunzlauer-/ Baubergerstraße zu, auch den dort geplanten 26 Wohnungen. Die Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) hatte der CSU erneut klar gemacht, dass es eine Krippe ohne diese Wohnungen nicht geben werde. Die BA-Chefin betonte außerdem, dass durch dieses Projekt und insbesondere durch die Volkshochschule das Quartierszentrum rund um den Moosacher Stachus aufgewertet werde. Salzhuber gab sich optimistisch, dass man das VHS-Stadtbereichszentrum in ein paar Jahren bekommen werde. »Die Verhandlungen sind schon relativ weit fortgeschritten«, berichtete die Vorsitzende des Moosacher Bezirksausschusses. Bei der Zentrale der Münchner Volkshochschule (MVHS) selbst sieht man das Projekt denn auch positiv. Sie plane mittelfristig in Moosach eine Zweigstelle, um das Viertel und die angrenzenden Stadtteile mit »einem ausreichenden und bedarfsgerechten Weiterbildungsangebot zu versorgen«, wie MVHS-Sprecherin Susanne Lößl, Referentin der Geschäftsleitung, am vergangenen Montag auf Anfrage erklärte. Der nun ins Auge gefasste Standort an der Bunzlauer-/ Baubergerstraße beim Moosacher Stachus werde den Anforderungen der Münchner Volkshochschule gerecht, so Lößl. Positiv wäre auch die sehr gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Für die mögliche VHS-Zweigstelle seien 600 Quadratmeter Fläche angedacht, vorwiegend multifunktional nutzbare Räume mit Berücksichtigung der beruflichen, der Gesundheits- und der kulturellen Bildung. Mehr lasse sich momentan jedoch zu dem Antrag von SPD und Grünen im Stadtrat und des Moosacher Bezirksausschusses nicht sagen, betonte Lößl und stellte klar: Es sei noch keine Entscheidung gefallen. Dafür zuständig sei im Übrigen der Stadtrat.
Im Moosacher Bezirksausschuss gibt man sich trotzdem optimistisch und hofft, dass alles Krippe, Sozialwohnungen und VHS-Zweigstelle im Jahr 2013 eröffnet werden kann. Denn die Stadt bekomme für die geplante Krippe nur dann Zuschüsse vom Bund, wenn die Krippe spätestens im Jahr 2013 realisiert sei, sagt Stadtteilpolitikerin Koop von der Moosacher SPD. W. Schmidt