Es war das ehemalige Unterdorf von Moosach: Im Kreuzungsbereich Feldmochinger/Pelkovenstraße stehen noch acht denkmalgeschützte Gebäude, allen voran das »Gasthaus Spiegl«: Um 1750 erbaut, ist es heute eines der ältesten noch erhaltenen Häuser.
Verlässt man die Kreuzung und geht die Pelkovenstraße früher die alte Salzstraße ein paar Meter weiter nach Westen, so reihen sich auf ihrer Nordseite gleich vier historische Anwesen auf: Zwei kleine niedrige Häuschen, die Anwesen Pelkovenstraße 67 und 69, erinnern durch ihr Äußeres noch sehr an das ehemalige Dorf. Sie sind nicht weit vom eigentlichen Ortskern, dem Moosacher St.-Martins-Platz, entfernt und stehen schräg gegenüber der alten St.-Martins-Kirche.
Die Moosacher SPD hat nun eine Initiative gestartet, dass der Landesdenkmalrat das ehemalige Unterdorf unter Ensembleschutz stellt. »Es bildet mit seinen acht denkmalgeschützten Gebäuden den zweiten historischen Siedlungsschwerpunkt in Moosach«, begründet die Ortsvorsitzende Julia Schönfeld-Knor, zugleich Mitglied im Moosacher Bezirksausschuss, ihre Initiative. Alle diese historischen Bauten »stehen entlang des Verlaufs der alten Salzstraße und liegen in Sichtbeziehung zueinander.
Im Urkataster von 1809 sind die Hofstellen bereits deutlich erkennbar«, weiß die Stadtteilpolitikerin zu berichten. Zudem lägen viele dieser historischen Häuser des Unterdorfes in Sichtbeziehung zum alten Moosacher Ortskern: Der direkte Bereich um Kirche und Pelkovenschlössl steht weiterhin unter Ensembleschutz , allerdings hat der Landesdenkmalrat in diesem Jahr den Umgriff des ensemblegeschützten Bereiches im Ortskern von Moosach verkleinert und den gesamten Nordteil gestrichen: So steht der Bereich auf der Nordseite der Pelkovenstraße, direkt gegenüber der Kirche, neuerdings nicht mehr unter Ensembleschutz. Denn dort existieren nach Ansicht des Rates kaum noch historische Bauten, die an das alte Dorf Moosach erinnern.
Im Zuge des 2008 eingeleiteten Verfahrens zur Überprüfung aller Dorfensembles in den Münchner Stadtteilen auf die dort noch vorhandene alte Bausubstanz und im Zuge der Verhandlungen mit den Denkmalschützern sei das ehemalige Unterdorf von Moosach ins Bewusstsein des Stadtteils gerückt, so Schönfeld-Knor. Auf Initiative der örtlichen SPD forderte der Moosacher Bezirksausschuss nun parteiübergreifend und einstimmig die Verantwortlichen auf, die Grundstücke und Gebäude um den Kreuzungsbereich Pelkoven-/ Feldmochinger Straße, das sogenannte Unterdorf, unter Ensembleschutz zu stellen. Dazu gehören unter anderem die Anwesen Pelkovenstraße 79 und 81, Pelkovenstraße 67 und 69, Pelkovenstraße 86 sowie Feldmochinger Straße 35a und Feldmochinger Straße 38 (Gasthaus Spiegl). Durch den Ensembleschutz könne die ortsbildprägende Funktion dieser historischen Gebäude und die städtebauliche Struktur erhalten werden, begründet Julia Schönfeld-Knor, Ortsvorsitzende der Moosacher SPD, ihren Antrag. Es wäre ein wichtiger Schritt, um die Moosacher Geschichte zu bewahren.
Bezirksausschussmitglied Axel Stoßno (FDP) stimmte zwar auch zu, meldete gleichzeitig aber Bedenken an, ob diese Forderung des Stadtteilgremiums auch Erfolg haben werde. Denn »der Landesdenkmalrat legt strenge Kriterien an«, sagte der Lokalpolitiker bei der Sitzung des Bezirksausschusses. Gremiumschefin Johanna Salzhuber (SPD) teilte diese Bedenken nicht, sondern widerlegte Stoßnos Einwand mit dem Hinweis, dass im ehemaligen Unterdorf von Moosach »fast noch alles erhalten ist«. Wally Schmidt