Veröffentlicht am 12.10.2011 00:00

Berglern · „Jetzt san’s alle da“

Verstanden sich zumindest musikalisch aufs „Kammerfensterln“: „De Hoglbuachan“ bei ihrem Auftritt beim Kreisvolksmusiktag in Berglern.	 (Foto: sy)
Verstanden sich zumindest musikalisch aufs „Kammerfensterln“: „De Hoglbuachan“ bei ihrem Auftritt beim Kreisvolksmusiktag in Berglern. (Foto: sy)
Verstanden sich zumindest musikalisch aufs „Kammerfensterln“: „De Hoglbuachan“ bei ihrem Auftritt beim Kreisvolksmusiktag in Berglern. (Foto: sy)
Verstanden sich zumindest musikalisch aufs „Kammerfensterln“: „De Hoglbuachan“ bei ihrem Auftritt beim Kreisvolksmusiktag in Berglern. (Foto: sy)
Verstanden sich zumindest musikalisch aufs „Kammerfensterln“: „De Hoglbuachan“ bei ihrem Auftritt beim Kreisvolksmusiktag in Berglern. (Foto: sy)

Ausgerechnet in Berglern, einer der Gemeinden im Kreis Erding, die am meisten unter dem möglichen Bau einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen zu leiden hätten, …

Erweiterung des Flughafen Münchens im Erdinger Moos

Flughafen Münchens 3. Start- und Landebahn Themenseite zur Entstehung des 3. Terminals für den Munich Airport „Franz Josef Strauߓ

…hat jetzt der stellvertretende Landrat und Erdinger Bürgermeister Max Gotz (CSU) die Bedeutung der Pflege des oberbayerischen Brauchtums in der Flughafenregion mit einer seltenen Deutlichkeit heraus gearbeitet.

Es sei gut, wenn das geschehe, in einer Region, die derart starkem Wandel unterworfen sei, sagte er, um dann konkret zu werden: „Viele Zuzüge, viele Wegzüge.“ Tatsächlich wandelt sich die Bevölkerung in der Flughafenregion wie kaum sonst wo in Bayern. Gotz wollte es kurz machen mit seinem Grußwort zum 47. Kreisvolksmusiktag in Berglern, zu dem sich immerhin sechs Gruppen vorzugsweise aus dem Norden des Landkreises Erding zusammen gefunden hatten, um einen großartigen Hoagarten zu gestalten. Bürgermeister Herbert Knur, gerade bekanntlich aus der CSU ausgetreten wegen deren Festhaltens an der dritten Startbahn, witzelte: „Wir beweisen damit, dass wir nicht nur etwas von Fluglärm verstehen, sondern auch von der veredelten Form des Lärms, nämlich der Musik.“

Die vielen Zuzüge, vorzugsweise natürlich von jenseits des vielzitierten Weißwurstäquators, nahm Sprecher Rudi Brandlhuber auf’s närrische Korn: „Jetzt san’s alle bei uns da.“ Schon die Römer hätten die Barbaren aus dem Norden nicht aufhalten können. So wurde der Kreisvolksmusiktag, für den wieder Bernd Scheumaier verantwortlich zeichnete, auch zu einer kleinen Demonstration des Lebenswillens einer Region, die sich ihre Traditionen nicht durch ein von oben aufgezwungenes Wachstum kaputt machen lassen will. Die Kinder des Volkstrachtenvereins Wartenberg beispielsweise hatten vor ihrem Auftritt noch einmal kräftig geübt, dass es auch ja klappt. Liebevoll richteten die älteren Vereinsmitglieder den Kleinen die Tracht noch einmal, bevor es dann nach vorn ging. „De Hoglbuachan“ besangen die traditionelle bayerische „Fun-Sportart“, das Kammerfensterln, und Rudi Brandlhuber wiederum erinnerte an die Kirta-Hutschn, die ja auch bald wieder aufgehängt werde.

Ein langer Abend mit viel Musik

Mit dem Ziach-Stammtisch aus Fraunberg, den Wartenberger Sängerinnen, der Berglerner Musi wurde es ein Abend, der dem Vernehmen nach recht lang gedauert haben soll, und bei dem mit ständig wechselnder Besetzung immer wieder neu musiziert, gesungen, und gelacht wurde. sy

north