Veröffentlicht am 25.10.2011 00:00

Kirchtrudering · Trassen-Streit


Von red

Die geplante Umfahrung Kirchtrudering erhitzt weiter die Gemüter: Auf der jüngsten Bürgerversammlung im Truderinger Kulturzentrum gab es für die Befürworter des Vorhabens reichlich Gegenwind. Der Bezirksausschuss Trudering-Riem (BA 15) hält jedoch an seinem Votum fest:

Durch, um oder vorbei an Kirchtrudering

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»Wir stehen nach wie vor zu unserer Meinung«, sagte die Stadtteilchefin Stephanie Hentschel (CSU) im Gespräch mit dem Südost-Kurier. »Die Bebauung Kirchtruderings wird kommen. Wenn das alles geplant ist, wird es keine dritte Trasse mehr geben. Deswegen sind wir dafür, dass die jetzt geplant wird.« Man könne sich jedoch vorstellen, einer Mischvariante zuzustimmen: Zwar halte das Gremium an der so genannten dritten Trasse, die den Riemer Park zerschneiden würde, fest. Man werde aber – falls sich diese nicht realisieren lasse – dem SPD-Antrag folgen. Die Truderinger Sozialdemokraten hatten angesichts der anhaltenden Debatte über die

Notwendigkeit einer Umfahrung Kirchtruderings (wir berichteten) die Kombination aus Trasse 1 und 3 ins Spiel gebracht. Danach solle zwar die neue Straße vom Rappenweg an die Joseph-Wild-Straße anbinden. Jedoch: »Der restliche Teil der Erschließung des fünften Baugebiets kann auf die Straße Am Mitterfeld führen«, schlägt SPD-Sprecherin Maren Salzmann-Brünjes als Kompromiss vor. Somit würde nur ein Teil der Trasse durch den Riemer Park führen, der andere verliefe durch das neue Baugebiet. Als dritte, von CSU und SPD favorisierte Trasse ist vorgesehen, dass diese nördlich des Friedhofs von der Straße »Am Mitterfeld« abzweigt und zwischen »Altem Friedhof« und »Gärtnerei« im Westen und dem Tribünenbau im Osten nach Süden führt. Östlich des Kirchtruderinger Ortskerns würde sie dann an den Rappenweg anschließen. Nach Einschätzung der beiden Fraktionen sei der Entlastungseffekt hoch – die Trasse läge aber bei dieser Variante damit außerhalb des bebauten Bereichs.

Ziel der neuen Verbindungsstraße ist es, den Truderinger Ortskern vom zusehends steigenden Ziel- und Quellverkehr der noch wachsenden Messestadt mit ihren Gewerbegebieten zu entlasten. Einige zeigten sich jedoch generell über die Pläne verärgert in der letzten Bürgerversammlung. So brachte die Sprecherin der Bürgerinitiative gegen die Umfahrung, Eva Raith, erneut ihre grundsätzliche Ablehnung zu dem umstrittenen Bauvorhaben zum Ausdruck. Nachdem es jahrelang nicht weiter verfolgt worden sei, solle es nunmehr im Eiltempo durchgepeitscht werden. Es handelt sich um einen »tiefgreifenden Eingriff in den Riemer Park«, kritisierte die Sprecherin unter Applaus mehrerer Mitstreiter. Sie forderte, die Entscheidung über den Bau so lange zurückzustellen, bis die Aufwertung des Truderinger Ortskerns verwirklicht worden sei. Ein Messestädter brachte seine Ablehnung mit den Worten auf den Punkt: »Wehret den Anfängen!« Die Trasse drei zerstöre den Riemer Park, es gelte, von jeglichem Umfahrungsprojekt Abstand zu nehmen. mst

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