Die Situation einen Ausbildungsplatz zu finden ist derzeit so gut wie nie, nutzt diese Chance, forderte die Initiatorin der Berufsorientierungsveranstaltung Schule, Ausbildung was dann?, Pamela Kruppa, die Schüler der achten und neunten Klassen aus dem gesamten Erdinger Landkreis auf.
Bereits zum sechsten Mal brachte die Moosinninger Bürgermeisterin Unternehmen und Mittelschüler der Abschlussklassen zusammen, damit diese sich kennenlernen. Hier können die Schüler hautnah im direkten Gespräch mit den Unternehmen erfahren, worauf es beim Bewerbungsgespräch ankommt und sich mit diesen Tipps dann gegen die Konkurrenz durchsetzen und den begehrten Ausbildungsplatz ergattern.
Vor sechs Jahren hat Kruppa den Berufsorientierungstag initiiert, anfangs nahmen elf Unternehmen teil, am vergangenen Montag präsentierten sich mehr als 20 Firmen in der Oberdinger Mehrzweckhalle mit Infoständen, Plakaten und Flyern, aber auch derzeit offenen Lehrstellen. Unsere Wirtschaft ist extrem volatil und uns geht es derzeit noch gut, aber die Zyklen werden kürzer, warnte Oberdings Bürgermeister Helmut Lackner. Doch wer einen Arbeitsplatz will, der bekommt ihn auch, man muss sich darum bemühen und die persönliche Präsentation ist dabei ungemein wichtig. Ulrike Scharf, vom gleichnamigen Reisebüro, hat jedes Jahr vier Ausbildungsplätze als Busfahrer oder Tourismuskaufmann zu vergeben. Jedes Jahr wird die Anzahl der Bewerber zwar geringer, da der Flughafen doch eine große Anziehungskraft hat, dennoch schauen wir uns die Schüler genau an, so Scharf. Einiges habe sich ja auch gewandelt, Anzug und weißes Hemd sind nicht mehr unbedingt gefragt, aber mit einem höflichen Umgang und Pünktlichkeit kann man immer noch punkten. Viele Schüler wissen sehr genau, was sie für einen Beruf erlernen wollen, so Dieter Roland von der Finsinger Mittelschule, der mit einem Kollegen und 32 Schülern nach Oberding kam. Im Fach Arbeitslehre, Wirtschaft und Technik haben die beiden Pädagogen ihre Schüler vorbereitet, wie sie am besten auf die Unternehmen mit dem Wunsch nach einem Praktikum oder einer dauerhaften Ausbildungsstelle herantreten. Neben der reinen Präsentation der Stände bot der Orientierungstag den Schülern die Möglichkeit, mit den Firmenvertretern anhand verschiedener Workshops Wie schreibe ich eine Bewerbung? oder Wie verhalte ich mich beim Bewerbungsgespräch? realitätsnah zu trainieren. Einiges Staunen und vielleicht auch Erleichterung löste das Statement des Motivationstrainers Reinhold Linn aus, dass Ausstrahlung und Körperhaltung und dazu gehört auch ein fester Händedruck 90 Prozent des Erfolges ausmachen. Die Noten haben mit rund zehn Prozent nur einen geringen Anteil.