Ihr Haus gleicht einem Märchenschloss mit all den Lichtern, Weihnachtsmännern, Rentieren, Schneemännern, allerhand Wild, das auf der Wiese steht, den bunten Lichterketten und Kerzen. Von Zeitschaltuhren gesteuert geht eine Gruppe nach der anderen an, bis es im Garten richtig hell wird.
Es ist derart viel, dass manche das Ganze vielleicht kitschig-amerikanisch nennen möchten, aber es ist zu einer Attraktion geworden: Aus der ganzen Umgebung kommen die Menschen nach Ottenhofen, um das beleuchtete Weihnachtshaus zu sehen. Anne und Peter Huber geben sich viel Mühe, um das alles aufzubauen. Inzwischen haben sie Nachbarn angesteckt, und auch die machen mit, beleuchten ihr Haus mit vielen Lichterketten, so dass das ganze Wohnviertel erstrahlt. Familie Huber hat etliche Jahre solche Weihnachtsbeleuchtung gesammelt, jetzt aber nicht mehr so aktiv. Es scheint, als sei es genug, auch wenn doch immer wieder mal das eine oder andere dazu kommt. Es ist alles so hell, dass die Straßenbeleuchtung überflüssig zu werden scheint, vielleicht sogar stört, weil sie den Gesamteindruck schmälert. Die Arbeit, das ganze Lichterwerk aufzubauen und hernach wieder zu verräumen, hält sich in Grenzen. Das geht schneller, als man denkt, sagt Anne Huber dazu. Wenn wir drinnen sitzen, haben wir nichts von den ganzen Lichtern, erzählt sie
weiter. Also haben wir uns raus gestellt. Das kann im Winter ungemütlich werden.
Glühwein trinken und helfen
Da ist Glühwein was Feines. Vor sieben Jahren kam das Ehepaar auf die Idee, daraus eine soziale Aktion zu machen und begann, die Elterninitiative des Haunerschen Kinderspitals zu unterstützen. Diese kümmert sich vor allem um die Familien krebskranker Kinder, finanziert zum Beispiel Wohnungen, damit Eltern bei ihren Kindern bleiben können. In den sieben Jahren kam der unglaubliche Betrag von 35.000 Euro zusammen, im vergangenen Jahr allein 7.555 Euro. Die Familie hält Informationsmaterial über diese Initiative bereit, beantwortet Fragen. Unterstützung gibt es aus der Nachbarschaft: Die Nachbarn helfen mit beim Glühweinausschank. Aber auch andere Helfer sagen sich an: So kommt die Finsinger Blaskapelle immer wieder, um zu musizieren. Hier ist Peter Huber aktives Mitglied. Darum ist der Kontakt zustande gekommen. Es kommt aber immer wieder auch ein Chor aus ehemaligen Schülern des Gymnasiums Markt Schwaben. Kritisch wird es nur, wenn wie in diesem Jahr schon Sturm aufkommt. Dann müssen die aufblasbaren Schneemänner wenigstens zeitweilig wieder in sich zusammensacken, weil allzu heftiger Wind sie aus der Verankerung reißen könnte. Auch hat Peter Huber schon erste Reparaturen nach dem Sturm gehabt: Die schwankenden Äste der Bäume, an denen Lichterketten aufgehängt sind, haben Kabel abgerissen.
Warm ums Herz an kalten Tagen
Bis zum 6. Januar läuft die Aktion. Wir stehen auch an den Weihnachtstagen hier draußen, das ist doch schön, sagt Anne Huber, während ihr Mann gerade die nächste Tasse Glühwein ausschenkt. 500 Liter werden es wohl wieder werden, Glühwein und Kinderpunsch. Auch die kleinen Gäste wollen sich schließlich aufwärmen.
Für sie gibt es auch noch Plätzchen. Und ums Herz kann einem bei so viel sozialem Engagement schon warm werden, vor allem, wenn dann der Weihnachtsmann, der als Spendenbox aufgestellt ist, mit seiner etwas blechernen Stimme tönt: Hoho! Merry Christmas!. sy