Im Sommer 2012 wird an der Ecke Dülfer-/Blodigstraße am Hasenbergl ein städtisches Kulturzentrum mit Münchens größter Stadtteilbibliothek, Volkshochschule und Bürgersaal seine Pforten öffnen drei Einrichtungen also unter einem Dach.
»Kulturzentrum 2411« an der Blodigstraße
Hasenbergl · »Kulturzentrum 2411«, die neue Mitte fürs Hasenbergl Themenseite zum baldigen Herzstück im Hasenbergl
Ein Name ist bereits gefunden: »Kulturzentrum 2411« denn das Gebäude wird kultureller Mittelpunkt sein für die Bewohner des gesamten Stadtbezirkes 24 (Feldmoching-Hasenbergl) und für den nördlichen Teil des Bezirkes 11 mit den Stadtteilen Nordhaide, Harthof und Am Hart. Insgesamt etwa für 70.000 bis 80.000 Bürger. Mitte September steigt ein großes Eröffnungsfest im gesamten Kulturbau mit seinen drei Einrichtungen auf vier Stockwerken.
Der Flachbau mit dem neuen Ladenzentrum ist bereits eröffnet. Daneben steht der viergeschossige, quaderförmige Kulturbau, an dem derzeit die letzten Bauarbeiten laufen. Den gesamten Komplex Ladenzentrum und Kulturbau hat ein privater Investor errichtet, die Immobiliengesellschaft Dibag Industriebau AG. Das Unternehmen hatte eigenen Angaben zufolge mehr als 20 Millionen Euro in den gesamten Komplex investiert. Es behält das Ladenzentrum in seinem Immobilienbesitz. Den Kulturbau erwirbt die Stadt München für 11,1 Millionen Euro. Vorab sind die Erwartungen an das lang ersehnte städtische Kulturzentrum für den Münchner Norden hoch. »Es wird ein Ort der Begegnung, der Geselligkeit und der kulturellen Aktivitäten«, sagt Richard Fritsch. Er ist Vorsitzender des Trägervereins »Stadtteilkultur 2411 e. V.«, der Bürgersaal und Räume im dritten und obersten Stock des Kulturbaus betreiben wird. Der Verein will dort vom Sommer 2012 an ein »abwechslungsreiches und attraktives Programm« bieten mit Kabarett, Klassikkonzerten, Theater, Ausstellungen, Vorträgen, Filmen, Stadtteilfesten und vielem mehr. Der Bürgersaal mit Platz für 80 bis 100 Leute sowie die drei kleineren Gruppenräume stehen auch allen Vereinen, Initiativen, Gruppen und Parteien in den beiden Stadtbezirken für Treffen, gemeinsame Geselligkeit und vielerlei kulturelle und künstlerische Aktivitäten zur Verfügung auf diese Weise soll das bürgerschaftliche Engagement gefördert werden.
Der Trägerverein Stadtteilkultur 2411 arbeite schon seit geraumer Zeit an Betriebskonzept, Programm und Einrichtung der Räume im dritten Stock, so Vereinschef Richard Fritsch. Er sitzt zugleich für die SPD im Bezirksausschuss 24 Feldmoching-Hasenbergl.
Der Kulturausschuss des Stadtrates wird voraussichtlich in diesem Monat offiziell das Betriebskonzept für die Räume im dritten Stock samt Bürgersaal beschließen. »Der Stadtrat soll schnell das Betriebskonzept beschließen, damit wir die Gelder bekommen und früh mit der Arbeit beginnen können«, fordert Dr. Rainer Großmann. Er ist Fritschs Stellvertreter und zweiter Vorsitzender des Trägervereins Stadtteilkultur 2411. Großmann sitzt zudem für die CSU im Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl und ist stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses.
Der Trägerverein ist nur für das kulturelle und bürgerschaftliche Angebot im dritten Stock des Kulturbaus zuständig nicht für die beiden darunterliegenden Einrichtungen.
Eine Etage tiefer, im zweiten Stock, wird es eine Außenstelle der Volkshochschule geben. Münchens größte Stadtteilbibliothek wird sich gleich auf zwei Stockwerke, Erdgeschoss und erste Etage, ausdehnen, weil man die Stadtbüchereien Harthof und Hasenbergl zur neuen Mittelpunktsbibliothek zusammenführt.
Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers war beim Richtfest im Sommer 2011 vorab voll des Lobes für das künftige Kulturzentrum mit seinen drei Einrichtungen Stadtteilbibliothek, Volkshochschule und Bürgersaal. »Der Kulturbau wird ein Haus der Chancen und der Möglichkeiten und er wird auch die Identifikation der Bürger mit ihrem Stadtteil fördern.« Die Pläne für Kulturbau und Ladenzentrum stammen von Professor Christoph Achammer und dem Architekturbüro ATP. Die Freianlagen werden nach der Idee von Realgrün Landschaftsarchitekten gestaltet.
Das frühere, fast 50 Jahre alte Ladenzentrum, in dem unter anderem die Stadtbibliothek Hasenbergl untergebracht war, entsprach der Dibag zufolge nicht mehr den Ansprüchen und dem Einkaufsverhalten der Menschen. Die dort angesiedelte ehemalige Großgaststätte »Mathäser am Hasenbergl«, an deren Stelle nun das städtische Kulturzentrum 2411 steht, habe zuletzt nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können. Deshalb war alles Ladenzentrum und Großgaststätte im Herbst 2010 weggerissen worden.
Wally Schmidt