Noch ist Moosach im Entwicklungsplan der Münchner Volkshochschule (VHS) ein »weißer Fleck«, sprich unterversorgt mit der Weiterbildung für Erwachsene. Doch das soll sich ändern: Der Stadtbezirk mit knapp 50.000 Einwohnern bekommt ein VHS-Stadtteilzentrum.
Die Eröffnung ist 2015/2016 geplant. Wenn es voll in Betrieb ist, rechnet man pro Semester mit 350 Kursen, Vorträgen, Seminaren, Ausstellungen, Aufführungen und Veranstaltungen mit insgesamt 4200 Teilnehmern pro Semester. Gesundheit, Sprachen, Weiterbildung/Beruf, EDV, Kultur, Politik und Allgemeinbildung werden die Schwerpunkte des Angebotes sein.
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Im Kulturausschuss des Stadtrates ist am vergangenen Donnerstag auf Antrag der rot-grünen Rathausmehrheit der Grundsatzbeschluss zum Bau des VHS-Stadtteilzentrums gefallen. Es soll ganz zentral am Moosacher Stachus, dem Verkehrsknoten Dachauer/ Pelkoven-/Baubergerstraße, entstehen. »Der Standort ist aufgrund seiner ausgezeichneten verkehrlichen Anbindung für die Münchner Volkshochschule von großem Interesse«, erklärte Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers im Rathaus. Stadträtin Dr. Ingrid Anker, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Rathausfraktion, ergänzte: »An der Baubergerstraße bietet sich nun die große Chance, bis 2015 schnell und wirtschaftlich neue, hoch attraktive Räume zu schaffen, die gut erreichbar sind und im Zentrum des Stadtteils liegen.« Küppers sieht hingegen die Eröffnung des neuen Moosacher VHS-Zentrums im Jahr 2015 oder 2016 als realistisch an. Egal, ob ein Jahr früher oder später, »das Weiterbildungsangebot für Moosach und die angrenzenden Stadtbezirke wird deutlich verbessert«, freute sich auch Stadtrat Dr. Florian Roth von der Fraktion Die Grünen Rosa Liste. Zwischen Bunzlauer- und Baubergerstraße liegt ein städtisches Grundstück, auf dem gleich zwei Neubauten geplant sind: Das sogenannte Haus A mit Kinderkrippe und Sozialwohnungen, das Haus B mit Volkshochschule (600 Quadratmeter) und einer Restfläche (300 Quadratmeter), für die es derzeit noch keine konkreten Nutzungsideen gibt. Die VHS wird sich im Erdgeschoss sowie im ersten und zweiten Stock ausdehnen. Vorgesehen sind ein Gesundheitsbildungsraum für Tanz- und Gymnastikkurse, ein Vortragsraum, je ein Unterrichtsraum für künstlerische Arbeiten und Seminare, ein PC-Raum sowie ein schalldichter Multifunktionsraum (auch als Musikraum nutzbar).
Die übrigen Etagen von Haus B sind momentan noch frei für andere Einrichtungen. Haus A mit Krippe und Sozialwohnungen muss die Stadt spätestens im Dezember 2013 fertig stellen, um die Fördermittel des Bundes voll auszuschöpfen. Die Planungen für Haus A seien schon weit fortgeschritten. Der Baubeginn müsse spätestens im zweiten Halbjahr 2012 erfolgen, erläuterte Küppers im Rathaus. Die Detailplanungen für Haus A seien zirka um ein Dreivierteljahr weiter als die für Haus B. Für letzteres müssten erst einmal die Architektenaufträge erteilt werden sowie auch noch die Gelder bereitgestellt werden. Momentan geben es viel zu wenig VHS-Angebote.
Einige Kurse laufen im Kultur- und Bürgerhaus Pelkovenschlössl sowie an anderen Standorten im Viertel. Fazit des Münchner Kulturreferenten: »Das neue VHS-Stadtteilzentrum trägt dazu bei, die Unterversorgung mit Weiterbildung in Moosach abzubauen.« Nach der Eröffnung werde das Kursangebot sukzessive steigen und ausgebaut, von zunächst 75 Veranstaltungen pro Semester auf 175 und schließlich auf 350 Veranstaltungen pro Semester mit 4200 Teilnehmern, schätzt Küppers. Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass neu eröffnete Stadtteilzentren sich nach zwei bis drei Semestern etabliert hätten und ihr komplettes Programm anbieten könnten.
Im Stadtteil fordert man schon seit längerem eine VHS-Außenstelle. Der Moosacher Bezirksausschuss hatte dies am 25. Juli 2011 auf die Idee von Gremiumschefin Johanna Salzhuber (SPD) hin beantragt. Der nun im Stadtrat gefallene Grundsatzbeschluss zur Errichtung des VHS-Stadtteilzentrums »ist eine wahnsinnige Aufwertung für Moosach und ein Super-Angebot für die Bevölkerung«, freut sich die Stadtteilpolitikerin. Man hoffe, dass die Verwaltung nun mit Hochdruck an die Planungen gehe, damit das Projekt so schnell wie möglich realisiert werden könne, so Salzhuber. Auch CSU-Sprecher Dr. Alexander Dietrich begrüßt die Entscheidung, »wir hatten immer schon gerne eine bürgerschaftliche Nutzung an dem Standort«. Wally Schmidt