Harlaching/Giesing · Viele Fragen
Der mögliche Bau einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen im Erdinger Moos ist derzeit ein Kernpunkt in der Landespolitik.
Erweiterung des Flughafen Münchens im Erdinger Moos
Flughafen Münchens 3. Start- und Landebahn Themenseite zum 3. Terminal für den Munich Airport Franz Josef Strauß
Doch über die Sorge um Fluglärm und mögliche kerosinhaltige Schadstoffbelastungen treibt offensichtlich auch die Lokalpolitiker im relativ Flughafen fernen Stadtteil Untergiesing-Harlaching um. Der örtliche Bezirksausschuss verabschiedete im Rahmen der letzten Sitzung jetzt einen Fragenkatalog, in dem die zuständigen Referate der Landeshauptstadt in der Sache umfassend Auskunft erteilen sollen. En Detail wollen die Stadtteilpolitiker wissen, wie hoch und in welcher Zahl an durchschnittlichen täglichen Flugbewegungen der Stadtteil Untergiesing-Harlaching überflogen wird. Zudem verlangen die BA-Mitglieder Aufschluss darüber, wie viele der Flugbewegungen in der Nachtzeit zwischen 23 und 6 Uhr durchgeführt werden.
Auch soll die Überflugsentwicklung seit dem Bau des Airports 1992 ermittelt und die Veränderung der Flughäufigkeitsdaten veranschaulicht werden. Zudem erwartet eine Prognose der Flughafen GmbH für die kommenden Jahre. Doch damit nicht genug: der BA will auch wissen, wie groß die Schadstoffbelastung durch die Überflüge für die Bevölkerung vor Ort ist. Die Anfrage des Stadtteilgremiums fußt auf einem Antrag der Grünen-Fraktion. Nach den Worten von Fraktionssprecher Sebastian Weisenburger habe die Bevölkerung vor Ort »ein berechtigtes Interesse an detaillierten Informationen«. Viele Menschen würden sich nach seiner Auffassung noch an die Zeit erinnern, als die Flüge von und nach Riem über die Harlachinger Route führten. Allerdings wollte sich Weisenburger in seinem Antrag nicht missverstanden wissen. Es gehe im eigenen Antrag »nicht um die politische Aussage eines Für und Wider einer dritten Startbahn«. Dafür sei der BA nicht zuständig. Dennoch gelte es, die Menschen zu informieren und aktuelle Werte zu kommunizieren, so der Münchner Grünen-Vorsitzende. HH
