Der geplante Netto-Einkaufsmarkt mit einer Verkaufsfläche von rund 1.200 Quadratmeter westlich der Hofoldinger Ortsgrenze erhitzt weiter die Gemüter.
In Planung: Supermarkt
Brunnthal · Diskussionen um Supermarkt Themenseite zum geplanten Supermarkt, der eine Versorgungslücke für die Hofoldinger Bürger schließen soll
Zur Juni-Sitzung des Brunnthaler Gemeinderates brachten vier Gemeinderäte um Sylvester Schuster (UBW) und Arthur Wendelgaß (parteifrei) den Antrag ein, jegliche Bauleitplanverfahren zur Ansiedlung eines solchen Lebensmittelmarktes am Hofoldinger Ortsrand einzustellen. Hintergrund: die Antragsteller befürchten, durch den Markt könne neben der Zersiedelung des Ortsareals auch ein Dammbruch mit unübersehbaren Folgen geschehen: und auf dem weitläufigen Gelände ein neues Gewerbegebiet entstehen.
Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern (CSU) dagegen verteidigte das Vorhaben erneut: »Die Bürger in und Hofolding wollen und brauchen einen Nahversorger.« Die Gefahr ausufernden Gewerbes sah der Rathauschef nicht. Am Ende fiel die Entscheidung in Sachen Supermarkt denkbar knapp aus: bei einem Stimmenpatt von 8 : 8 galt der Antrag der Marktgegner nach der Gemeinderechtssprechung als abgelehnt. Die Planung kann weitergeführt werden. Vor der Abstimmung hatten die Meinungsführer mit Inbrunst für ihre Ansichten geworben. »Wir haben für gewerbliche Ansiedlungen an der B 471 im Norden Brunnthals ausreichend Gewerbeflächen entwickelt, lasst uns deshalb doch die gewachsenen Ortsbilder von Brunnthal, Hofolding oder Otterloh freihalten«, appellierte UBW-Gemeindrat Sylvester Schuster an seine Kollegen. Der erst jüngst aus der CSU-Fraktion ausgetretene und parteifrei agierende Gerhard Zitzelsberger monierte zudem die »absolute Konzeptlosigkeit« der geplanten Maßnahme.
Eine konträre Sicht der Dinge vertrat die Befürworter-Riege mit Bürgermeister Kern an der Spitze. »Sie schätzen das Meinungsbild in Hofolding falsch ein«, schrieb er den Gegnern ins Stammbuch. »Viele Menschen dort würden eine solche Ansiedlung begrüßen«, unterstrich er. »Panikmache« sei dagegen die Entwicklung des Szenarios einer »ausufernden Gewerbemeile« im Westen Hofoldings. Eine derartige Entwicklung auf dem als Mischgebiet ausgewiesenen Gelände sei überhaupt nicht vorgesehen. In Verkehrsfragen gab sich der Rathauschef zudem optimistisch. Denn der heute bestehende Nahversorgungsverkehr in die Nachbarkommunen könne durch den Markt »abgefangen werden«, so Kern. Anders dennoch die Draufsicht der Gegner: »Es gibt doch nicht einmal einen Interessenten für den Markt ich habe noch keinen potentiellen Betreiber gesehen, wo soll der denn sein?« fragte Matthias Amtmann in die Runde. Schuster möchte insbesondere die Hofoldinger selbst zu Wort kommen lassen und regte eine Bürgerversammlung zum Thema an. ReB