Allein das Wort sorgt schon für Unruhe: Das Sportzentrum Otterfing ist umstritten. Sogar ein Workshop zu dem Thema hat nun den Gemeinderat aufgescheucht.
Das geplante Sportzentrum bleibt ein Aufreger im Otterfinger Gemeinderat. Eine hitzige Debatte entbrannte in der jetzigen Sitzung, als es um die Details eines am Samstag geplanten Workshops ging.
Otterfing nimmt Planungen auf: Sportzentrum und Bürgersaal Themenseite zum Projekt der Gemeinde
»Der wird nicht funktionieren. Diese völlig überladene Veranstaltung ist nicht das, was wir gewollt haben«, kritisierte Georg Strobl (Grüne). Verschoben wird das Ereignis trotz massiver Kritik nicht. »Die Einladungen sind raus, wir können froh sein, dass alle Planer und viele Vorstände zugesagt haben. Die stehen nicht beliebig zur Verfügung«, konterte Bürgermeister Jakob Eglseder (CSU).
Die Klausur war angesetzt worden, um erneut an einem Nutzungskonzept zu arbeiten und Wünsche von den Vereinen abzufragen. Planer sollen darstellen, welchen Bedarf die Vereine haben, welche Studien es gibt, welche Kosten zu erwarten sind und wie sich die Verkehrssituation darstellt. Die Grünen hatten sich so eine Klausur gewünscht, allerdings im überschaubaren Kreis. »Architekten und Planer sollten nur als Zuhörer, aber nicht wie jetzt als Referenten, anwesend sein«, sagte Strobl. Christl Stolz (SPD) sah das ähnlich: »Wir wollen keine Vorträge mit Diskussion.« Die geplante Erörterung der Standortfrage sei »nebensächlich«. Hertha Böhner (Grüne) schob nach: »Wieso steht eine Gaststätte im Zusammenhang mit dem Sportzentrum zur Debatte? Wer hat die gewollt?« Stefan Burgmayr (FWG) stellte sich hinter die Kritiker: »Ich bin enttäuscht, dass der Grundgedanke so verändert wurde. Unter einem Workshop verstehe ich etwas anderes.« Der Otterfinger Rathauschef begründete die umfangreiche Tagesordnung damit, dass wohl nicht alle Gemeinderäte auf dem aktuellen Stand seien. »Die Wissenslücken sind teilweise sehr groß.« Zudem sei eine große Bürgerbeteiligung gewünscht. Auch zur Finanzierung und Verkehrssituation sollte Stellung bezogen werden. »Das war der Wunsch, daraus ergeben sich Tagesordnung und Teilnehmerkreis.«
Vorwürfe, dass Eglseder mit dem Projekt persönliche Ziele verfolge, wies er zurück. »Ich wehre mich dagegen, dass mir untergeschoben wird, ich wolle das Sportzentrum.«
Den Vorschlag, die Klausur abzusagen und mit neuem Programm und kleinerem Kreis anzusetzen, lehnte Eglseder ab. Vize-Bürgermeisterin Ulrike Stockmeier (FWG) versuchte die Wogen zu glätten: »Ob der Workshop Sinn macht, werden wir am Samstagabend wissen.« Jedoch sei das abhängig vom guten Willen aller. An den appellierte Ferdinand Höchstetter (CSU): »Jetzt können wir feststellen, was wir und die Vereine wollen. Die Experten stehen beratend zur Verfügung, können gleich sagen, was geht. Die Chance sollten wir nutzen.« Pietsch