In der Gemeinde Langenpreising tobt eine heftige Auseinandersetzung. Die CSU möchte mit allen Mitteln verhindern, dass ein vom Gemeinderat beschlossener Bebauungsplan, der die Erweiterung des Friedhofs auf einem gemeindeeigenen Grundstück vorsieht, vollzogen wird. Dabei ist der Bebauungsplan seinerzeit auch mit Stimmen der Christsozialen verabschiedet worden.
Teilweise fielen die Beschlüsse sogar einstimmig, wie zum Beispiel, als es um die Billigung der Planung ging. Jetzt aber hat die Partei ein Bürgerbegehren angeleiert und innerhalb kürzester Zeit die erforderliche Zahl von Unterschriften zusammengetragen, um einen Bürgerentscheid zu erzwingen. Es geht nicht nur um die Erweiterung des Friedhofs. Der Rest des Grundstücks soll nach diesem Bebauungsplan mit einem Wohn- und Geschäftshaus bebaut werden.
Dagegen wenden sich die Christsozialen auch. Sie wollen lieber ein Seniorenzentrum mit weiteren Gemeinschaftseinrichtungen dort realisiert wissen. Weil aber, wenn die Fläche für die Friedhofserweiterung herausgemessen wird, die Fläche zu klein würde, müsse die Friedhofserweiterung an anderer Stelle erfolgen, sagen sie und haben einen Plan von 1999 herausgezogen, bei dem eine Alternative aufgezeigt wird.
Schon 2009 hatte Gemeinderäten Karin Dürr sie vorgetragen, konnte sich aber seinerzeit damit nicht durchsetzen. Auch jetzt, als dieser Gedanke wieder hochkam, hatte Bürgermeister Peter Deimel bei der katholischen Kirche dem Grundeigentümer nachgefragt und war auf keine begeisterten Reaktionen gestoßen.
Die Einlassungen der Gemeinde, dass die Zeit langsam knapp werde, weil der Tag absehbar sei, an dem die Grabstellen ausgehen, werden von etlichen CSU-Räten nicht geteilt. Die laufende Auseinandersetzung hat aber auch weitere Vorschläge zur Dorfentwicklung auf den Tisch gebracht. So hat Gemeinderat Max Danner einen Vorschlag auf den Tisch gelegt, das von der CSU gewünschte Seniorenzentrum auf das Gelände des inzwischen abgerissenen Kindergartens zu bauen. Das geplante Wohn- und Geschäftshaus sollte auch eine Arztpraxis enthalten.
Das Fehlen eines Arztes am Ort hatten mögliche Investoren für ein Seniorenzentrum in Gesprächen mit dem Bürgermeister immer wieder als Grund für eine Absage genannt. sy