Großartige Partystimmung mit Lagerfeuer, leckeren Salaten und natürlich was zu trinken; nur etwas fehlt: Musik.
Bei Festen rund um den Zustorfer Weiher, wenn die Gemeinde diese genehmigt hat, ist sonst immer der Ghetto-Blaster dabei. Mindestens. Hier aber wäre niemand da, der der Musik zuhören würde, denn die Menschen, die sich hier jährlich einmal treffen, sind gehörlos. Sie unterhalten sich in Gebärdensprache und kommen aus ganz Oberbayern. Die um den See geparkten Autos, ausnahmslos mit Sondererlaubnis der Gemeinde, haben Erdinger, Freisinger, Ebersberger Nummern. Der lockere Zusammenschluss, der die Treffen organisiert, heißt Garfield, nach dem Kater aus den Comics, dessen Lebensmotto bekanntlich Frech, faul, philosophisch ist.
Gabi Rausch hat diesen Club gegründet, der ausdrücklich kein Verein im Sinne des Vereinsgesetzes ist, und berichtete, dass im kommenden Jahr ein Jubiläum anstehe: Dann findet das Fest zum 25. Mal statt. Gabi Rausch freut sich, wenn Menschen dazu kommen, die hören können und auf diese Weise die Kultur der Gehörlosen besser kennenlernen. Und es ist, schon durch die Art, wie diese Menschen miteinander kommunizieren, eine eigene Kultur, die in sich letztlich abgeschlossen ist. Menschen, die die Gebärdensprache perfekt beherrschen und gleichzeitig hören können, also in die Welt der Hörenden hinein übersetzen können, sind selten.
Damit aber nicht genug: Die gelernte datentechnische Assistentin ist selbst Dolmetscherin. Am Fest nahmen auch Menschen teil, die als Blind-Taube noch stärker beeinträchtigt sind. Gabi Rausch übersetzte nun die neugierigen Fragen eines solchen Festteilnehmers an den Berichterstatter in die Gebärdensprache, und eine weitere Dolmetscherin konnte dann die Frage endlich anbringen. Die Antwort ging den umgekehrten Weg. Gabi Rausch übersetzt dabei synchron, konzentriert und enorm schnell. Sie schreibt in die Hand des Blind-Tauben. Für kommendes Jahr hat Bürgermeister Peter Deimel sein Kommen zugesagt. Das Jubiläum will er mitfeiern. sy