Veröffentlicht am 08.11.2012 00:00

München · Zum Thema: Semestertickets in München


Von red

Neulich war ich vor der Boazn eingenickt, was nicht an dem zweiten Weißbier lag, auch nicht an der wunderbaren Novembersonne, es lag noch nicht einmal an der unfassbar langweiligen Uschi am Nachbartisch.

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Es lag an mir selbst. Ich hatte einfach Lust auf ein Nickerchen.

Mein kleines Träumerl nahm sich die Bildung vor, die schlechte Bildung, der ich immer wieder bei vielen Erwachsenen begegne. Mich nicht ausgenommen: Viel zu oft begegne ich meinem eigenen Ungebildetsein, viel zu oft weiß ich Sachen nicht, verstehe Zusammenhänge kaum.

Anders herum gedacht war ich zwar ein glatter Fünfer-Schüler in Latein, aber bis heute bewege ich mich einigermaßen sicher in Spanien oder Italien, weil ich zumindest ein Zehntel der Schrift verstehe, dafür reicht tatsächlich mein grottenschlechtes Latein. Aber: immerhin Latein. Ich habe einmal drei Semester Politik studiert, wovon wahrscheinlich eins gereicht hätte, aber das war schwer nötig, denn seitdem weiß ich, was Max Weber zu einem der wichtigsten Beobachter unserer jüngeren Zeit macht. Wenn ich seitdem über uns Menschen nachdenke, schwingt auch immer der Weber Max mit.

Im Träumerl vor der Boazn war es so: Jeder von uns bekommt ein Semesterticket. Jeder darf in jedem Semester eine Vorlesungsreihe an der Uni, Hochschule, Akademie besuchen. Gratis, kostenlos, for free.

Wie gut würde es uns allen tun, hätten wir mehr Ahnung. Egal von was. Hauptsache Ahnung. Wie kurzweilig wären da plötzlich auch Boazngespräche – sogar mit der Uschi.

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