Meiller-Kipper kennt jedes Kind. Dass die Unternehmenszentrale in Moosach beheimatet ist, wissen indes die wenigsten. Das Industrieareal zwischen Allacher- und Untermenzinger Straße ist rund 21 Hektar groß.
In und um München wachsen neue Wohnräume
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Der Nordteil avanciert zu einem neuen Stadtquartier, während sich die Produktion auf reduzierter Fläche im Südteil konzentrieren wird. Eigentlich sollte entlang der Untermenzinger Straße ein neues Stadtquartier mit Büro- und Wohnkomplexen entstehen, es war vom Stadtrat längst abgesegnet doch die Unternehmensgruppe Meiller möchte dort neuerdings ein reines Wohnquartier schaffen. Deshalb beginnt das Planungs- und Genehmigungsverfahren von vorne, der gültige Bebauungsplan muss teilweise geändert werden. Als Erstes soll dazu im Stadtrat der sogenannte Aufstellungsbeschluss fallen, wann steht noch nicht fest. Der Moosacher Bezirksausschuss stimmte der teilweisen Änderung des Bebauungsplans vorab zu, drängte aber auf die Schaffung ausreichender Spielplätze in dem neuen Wohnviertel.
Es hat eine gute Lage. Der U- und S-Bahnhof Moosach befindet sich quasi vor der Haustüre am Memminger Platz. Dort steht die denkmalgeschützte Rathgeber-Villa mit Uhrturm, sie ist Teil des Meillergeländes. Entlang der Untermenzinger Straße sei auf dem Industrieareal nun ein Wohnquartier mit rund 550 Einheiten und zwei Kindertagesstätten geplant, gab die Moosacher Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) bekannt. Ursprünglich hätten 280 bis 300 Wohnungen und Gewerbe entstehen sollen, also ein Mix aus Wohn- und Bürohäusern.
Doch in Moosach gebe es derzeit ein Überangebot an hochwertigen Büro- und Gewerbeflächen, berichtet Stadtbaurätin Elisabeth Merk in ihrer Beschlussvorlage für den Stadtrat. Deshalb strebe die Unternehmensgruppe Meiller nun die teilweise Änderung des Bebauungsplans an, um auf ihrem Werksgelände ein größeres Wohngebiet verwirklichen zu können. Dies decke sich mit den Zielen der Landeshauptstadt, so Merk. Die Stadt München wolle der »anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnraum mit der aktiven Ausweisung von Wohnbauflächen begegnen«.
Auf dem Betriebsgelände von Meiller befinden sich Merk zufolge mehrere Baudenkmäler, darunter die historische Rathgeber-Villa mit Uhrturm am Memminger Platz. Am Ziel, die Villa städtebaulich angemessen in das geplante Wohnquartier auf dem Werksgelände zu integrieren, werde trotz der Änderung des Bebauungsplans festgehalten, betont Stadtbaurätin Merk. Sie drängt darauf, dass die belasteten Böden auf dem Industrieareal fachgerecht entsorgt werden, bevor dort die Wohnhäuser entstehen. Das Betriebsgelände der Unternehmensgruppe Meiller sei »zum größten Teil« Altlastenverdachtsfläche. Die Untersuchung aus dem Jahr 1999 sei 2012 aktualisiert worden, so Merk. Das Ergebnis liegt vor: Demnach bestünden im Bereich des neuen Wohnquartiers »nur geringe bis mäßige Schadstoffbelastungen«. W. Schmidt