Der Geldbedarf des Inselstaates Zypern wächst in imposante Dimensionen hinein, mit der Systemrelevanz der Gemeinde Langenpreising ist es nicht so weit her. Die Gemeinde im Norden des Landkreises braucht auch nicht ganz so viel frisches Geld: nur drei Millionen Euro.
Die politisch Verantwortlichen aber machten sich mindestens so viele Gedanken darüber wie die EU-Finanzminister über Zypern. Die Millionen werden nach dem Willen des Rates investiert: Die Gemeinde hat die planerischen Voraussetzungen für die Schaffung eines Gewerbegebietes geschaffen, und jetzt muss natürlich die Erschließung vorfinanziert werden, was einen erheblichen Teil der Summe ausmacht. Bürgermeister Peter Deimel (FWG) sieht den massiven Geldbedarf darum wenig kritisch: Das kriegen wir ja wieder rein. Tatsächlich konnte er bereits mit ernsthaften Interessenten aufwarten, so dass eine halbe Million aus Grundstücksverkäufen wieder auf der Einnahmenseite eingetragen werden konnte.
Die Denkarbeit des Gremiums hatte Erfolg: Ursprünglich hätte die Netto-Kreditaufnahme nämlich vier Millionen Euro betragen sollen. Bei der Vorberatung des Haushalts im Hauptausschuss des Gemeinderats gingen die Gemeinderäte das Zahlenwerk durch, strichen hier etwas, gaben da etwas zu, unter dem Strich kam etwas weniger heraus an Ausgaben. Außerdem realisierten sie eine ordentliche Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt. Als Kämmerer Anton Sellmeier dann einen Strich drunter machte und sagte: So kommt eine Kreditaufnahme von vier Millionen Euro raus, fiel einigen Räten der Kinnladen herunter. Damit hatten sie nicht gerechnet. Besonders schlimm: In den nächsten Jahren sieht es kaum besser aus. Da müssen sich die Langenpreisinger ihre Grundschule vornehmen, die mit zwei Millionen Euro im Finanzplan für 2014 steht. Es begann eine hektische Suche nach Einsparungsmöglichkeiten. Max Danner (FWG) wurde fündig: Beim Ortsteil Zustorf will die Gemeinde ein Neubaugebiet ausweisen. Dafür stehen Grunderwerbskosten von einer Million Euro an.Wenn man diese Million aus dem Etat streicht, aber als Verpflichtungsermächtigung für 2014 in den Haushalt schreibt, kann die Gemeinde die Verhandlungen weiterführen, ohne dass die Kosten für den Grunderwerb heuer noch kassenwirksam werden. Mit diesem Rechentrick werden die Ausgaben zwar per se nicht eingespart, aber auf das nächste Jahr verschoben, stehen also für den kommenden Haushaltsplan schon fest. Dankbar nahm der Ausschuss diesen Gedanken auf.
Bürgermeister Peter Deimel (FWG) hatte ohne auf Widerspruch zu stoßen darauf verwiesen, dass er ja den Auftrag hatte, das Projekt voranzubringen, und dass es darum natürlich im Haushalt auftauchen müsse. Zur Disposition steht noch der Kirchenweg in Zustorf mit Ausbaukosten von einer viertel Million Euro. Einen Antrag von Konrad Danner (FWG) im Gemeinderat bei der Schlussberatung lehnte das Gremium mehrheitlich ab, eben hauptsächlich mit Hinweis auf die wohl unveränderte Finanzlage im kommenden Jahr. Gerade dieses Straßenbauprojekt schiebe der Rat schon Jahre vor sich her, hieß es. sy