Veröffentlicht am 21.05.2013 00:00

Moosach · Ein offenes Ohr für Bürger


Von red

»Meine Vision ist, dass die U-Bahn vom Moosacher Bahnhof weiterfährt nach Allach und Untermenzing bis nach Pasing«, so CSU-Stadtrat und Oberbürgermeisterkandidat Josef Schmid bei seiner Stadtteiltour durch Moosach. Man müsse den öffentlichen Nahverkehr ausbauen und zugleich die Autos unter die Erde verbannen, wie am Petuelring. »Dann gewinnen wir oben Platz für die Menschen« – wie der Petuelpark beweise.

Bei der Stadtteiltour demonstrierten rund 100 Moosacher Bürger an der Kreuzung Bingener-/Andernacher Straße für die Wiedereinführung der Buslinie 50. Schmid kritisierte die rot-grüne Stadtratsmehrheit wegen ihrer »brutalen Kaltschnäuzigkeit«, mit der sie die Haltestellen abgeschafft habe. Denn in dieser Ecke Moosachs wohnten viele Menschen und bis zur nächsten Haltestelle sei es weit. »Wenn ich OB werde, dann kommen diese beiden Busstationen wieder. Wir brauchen den 50er-Bus«, versprach CSU-Fraktionschef Schmid beim Bürgerdialog in der Gaststätte »Alter Wirt«.

Gefordert wurde auch, dass die Stadt München das Bahnhofsgebäude des früheren S-Bahnhofs Oberwiesenfeld an der Landshuter Allee als Dauerausstellung über das Olympia-Attentat von 1972 nutzen solle. »Wir würden das auch als geeignet empfinden«, betonte Schmid.

Seine Ratskollegin, die Moosacher Stadträtin Mechthilde Wittmann, habe bereits einen entsprechenden Antrag im Rathaus gestellt. Doch das Vorhaben sei bei der Stadt leider noch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen. Das Bahnhofsgebäude verfalle, so Schmid, dabei »wäre das ein guter Ort für ein Gedenken«. Ein Moosacher Bürger bemängelte den Unrat in den Büschen am See hinter dem Rangierbahnhof München-Nord. Da müsse unbedingt ein Ramadama organisiert werden. Zudem gehörten dort Radlständer für die Badegäste hin.

Schmid versprach, sich um die Sache zu kümmern. Auch am Georg-Brauchle-Ring machte der Politiker Halt. Die Stadtwerke wollen die Bus-Flotte von Laim nach Moosach verlegen und dazu in einem Neubau auf einem städtischen Grundstück den Busbetriebshof West ansiedeln – unweit des Abfallwirtschaftsbetriebes. »Das hat uns alle überrascht. Es hieß doch, das ist vom Tisch«, sagte Schmid. Es gelte jetzt, die wieder aufgenommenen Planungen sorgfältig zu prüfen. Wichtig sei eine »gescheite Gesamtplanung«. Denn auf der Nordseite stehe das Hochhaus UpTown München, »und auf der anderen Seite ist ein Verhau«.

Ein Moosacher wollte wissen, was denn mit dem Ausbau der Dachauer Straße zwischen Gröbenzeller und Wildermuthstraße sei. »Das liegt auf Eis«, berichtete der Moosacher CSU-Ortsvorsitzende Dr. Alexander Dietrich, der den Bürgerdialog moderierte. Das Baureferat wollte die Fahrbahn erstmalig herstellen und dabei die Grundstückseigentümer zur Kasse bitten. Denn die Fahrbahn ist seit Jahrzehnten nur provisorisch angelegt. Wie berichtet, sind die Eschen am Straßenrand von einem Schadpilz befallen. Deshalb hat das Baureferat im Frühjahr 2012 den Straßenausbau verschoben und wartet, bis die Bäume abgestorben sind.

Wally Schmidt

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