Veröffentlicht am 07.01.2014 00:00

Schwabing · Was die Bezirksausschüsse im Jahr 2014 beschäftigen wird


Von red
Es wird ein spannendes Jahr für Walter Klein und Werner Lederer-Piloty. Der Stadtplatz am Ackermannbogen etwa (gr. Foto), beschäftigt den BA 4 auch 2014.	 (Foto: privat/Levin Monsigny Landschaftsarchitekten)
Es wird ein spannendes Jahr für Walter Klein und Werner Lederer-Piloty. Der Stadtplatz am Ackermannbogen etwa (gr. Foto), beschäftigt den BA 4 auch 2014. (Foto: privat/Levin Monsigny Landschaftsarchitekten)
Es wird ein spannendes Jahr für Walter Klein und Werner Lederer-Piloty. Der Stadtplatz am Ackermannbogen etwa (gr. Foto), beschäftigt den BA 4 auch 2014. (Foto: privat/Levin Monsigny Landschaftsarchitekten)
Es wird ein spannendes Jahr für Walter Klein und Werner Lederer-Piloty. Der Stadtplatz am Ackermannbogen etwa (gr. Foto), beschäftigt den BA 4 auch 2014. (Foto: privat/Levin Monsigny Landschaftsarchitekten)
Es wird ein spannendes Jahr für Walter Klein und Werner Lederer-Piloty. Der Stadtplatz am Ackermannbogen etwa (gr. Foto), beschäftigt den BA 4 auch 2014. (Foto: privat/Levin Monsigny Landschaftsarchitekten)

Wie haben die Bezirksausschussvorsitzenden in Schwabing das vergangene Jahr erlebt – welche Projekte werden die Stadtteilparlamente im Jahr 2014 beschäftigen?

haben für die Schwabinger Seiten Resümee gezogen und auch in die Zukunft des Viertels geblickt: Für Walter Klein war ein Höhepunkt im vergangenen Jahr das Kulturwochenende im Petuelpark Anfang Mai, bei dem Schwabinger Bürger einem großen Publikum zeigten, dass Schwabing »immer noch ein Künstlerviertel ist«: Es sei ein tolles Fest gewesen. Einen großen Schritt nach vorn machte für Klein die Planung der »Urbanen Mitte« im Ackermannbogen : Auf Basis eines Workshops mit Bürgerbeteiligung wurde von Landschaftsarchitekten ein Konzept erarbeitet. Im Anschluss daran konnten die Anwohner weitere Vorschläge einbringen.

Ein wichtiger Schritt für viele Schwabinger Mieter ist der vom Bezirksausschuss beantragte Stadtratsbeschluss, im Viertel die Erhaltungssatzungsgebiete auszuweiten. Die Satzung Pündterplatz/ Viktoriaplatz wird nach Norden ausgeweitet, neu hinzu kommt die Satzung Hohenzollernplatz/Hohenzollernstraße. Auf die Resonanz von zwei neuen Projekten, die vom Bezirksausschuss angestoßen und durchgesetzt wurden, ist der BA 4 sehr gespannt: Im November wurde die Skateranlage an der Trambahnschleife im Olympiapark gebaut, der Bezirksausschuss wird dies finanziell unterstützen. Die Anlage ist für Anfänger ebenso geeignet wie für Fortgeschrittene, die neue Tricks einüben wollen.

Und am 13. Dezember wurde der erste öffentliche Bücherschrank in München am Nordbad eröffnet, nachdem es schon danach aussah, als würde nichts daraus werden. Klein freut sich sehr, dass die Stadtwerke bei ihrer Zusage geblieben sind, den Bücherschrank auf ihrem Gelände aufstellen zu können.

Für Werner Lederer-Piloty ist Schwabing ein »lebendiges Quartier, wo viele unterschiedliche Lebensstile einträchtig und fröhlich mit einander auskommen«. Der Stadtteil bietet für ihn alles, was ein lebendiges Stadtviertel braucht, vom ­Kommerz bis zur Kultur, vom dichten urbanen Wohnen bis zum »schönsten Stadtpark der Welt«, dem Englischen Garten.

Der Abbruch der Hotelbauten und der Metro ist erfolgt, derzeit blickt man in eine gigantische Baugrube und 2017 soll das neue Stück Stadt »Schwabinger Tor« fertig sein. Der Bau mit den riesigen Tiefgeschossen, in denen der komplette Verkehr abgewickelt wird, hat nun begonnen.

»Schön und gehoben« wird es laut dem BA-Vorsitzenden schon, immerhin entstehe ein Haus mit gefördertem Wohnungsbau; auch in den übrigen Häusern würden erschwingliche Wohnungen eingestreut.

Nach Aussage der Investoren, sagt Lederer-Piloty, entstehe »kein teures Maximilianstraßenniveau sondern etwas für Normalbürger – was zu Schwabing passt.« Wenn das gelinge, so der BA-Chef, dann könnte, zusammen mit dem architektonisch hohen Niveau, für München »Einzigartiges entstehen«.

Schwabinger 7 lebt

Die Schwabinger 7 ein Verlust? Nein, die Kneipe lebe ja ein paar Schritte weiter, sagt der BA-Chef. Der Neubau an der Stelle mit den hochpreisigen Wohnungen wird das Münchner Mietproblem nach Ansicht Lederer-Pilotys »höchstens marginal lösen«. Die Stadt sei gefragt: »Sie muss mit ihren Baugesellschaften bauen, bauen, bauen« – wie etwa auf dem Domagkgelände wo mehrere 1000 Wohnungen entstehen. Dort ist nun endlich der erste Spatenstich für einige 100 geförderte Wohnungen erfolgt.

Keine Schlafstadt am Stadtrand

Inzwischen seien aber auch viele Grundstücke in Domagk an Bauherrengemeinschaften und Genossenschaften vergeben worden. Die hochinteressanten Planungen, bei denen neue Wege beschritten werden, würden nun größtenteils vorliegen: Es werde keine Stadtrand-Schlafstadt entstehen sondern ein urbanes neues Stadtquartier mit einem zentralen großen Park mit wunderschönem alten Baumbestand.

Schwabinger Plätze – eine unendliche Geschichte: Irgendwann sind laut Werner Lederer-Piloty auch die dicksten Bretter gebohrt – Beispiel Wedekindplatz , der wird im Jahr 2014 neu gestaltet und vom so genannten ruhenden Verkehr befreit, damit tatsächlich mehr Aufenthaltsqualität für Flaneure und Anwohner entsteht.

Auch der Artur-Kutscher-Platz komme in den nächsten Jahren »dran«, sagt der BA-Chef. Darüber hinaus werde (wohl erst 2015) der Bereich um das Siegestor von Autoabstellplätzen bereinigt und mit Pappelreihen nach historischem Umfeld neu gestaltet.

Für die Jugend werde einiges getan: Im Domagk-Baugebiet entsteht ein großzügiges Haus für die Jugend mit Sportplatz, das bestehende Jugendzentrum in der Gohrenstraße, mitten in Schwabing, wird nächstes Jahr mit Millionenaufwand von Grund auf saniert und modernisiert.

Trotz der für den BA-Chef »zum Teil ermüdenden Gangart von Stadtrat und Verwaltung« passiere doch immer wieder Neues und sogar Auf- und Anregendes in dieser Stadt.

»Pfiffige« Initiativen im Viertel

Oft seien dies die »pfiffigen und unerwartet zielstrebigen Initiativen Einzelner und Gruppen«: Einige wenige in Schwabing stemmen Jahr für Jahr den Corso Leopold – laut Werner Lederer-Piloty gegen behördliche Schikanen: Für ihn ist das ein nicht mehr weg zu denkendes »Straßen-Volks-Festival« dessen sich inzwischen auch das Tourismusbüro rühmt. Öffnen in Schwabing bei »Kunst im Karree« die kaum zählbaren Ateliers ihre Türen, zeigt Schwabing, dass es längst nicht tot ist – die Szene lebe und blühe wie nie zuvor. red

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