Die derzeitige schwarz-grüne Koalition im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching steht nach den Kommunalwahlen am vorvergangenen Sonntag vor ihrer Fortsetzung auf einer breiteren Mehrheitsbasis als bisher.
Kommunalwahlen 2014 im Großraum München
Ergebnisse der Kommunalwahl München und Umland (16. März 2014)
Beim Urnengang fuhren die Christsozialen wie die Grünen klare Zugewinne ein, die SPD musste herbe Verluste hinnehmen. Zweiter großer Verlierer ist auch die FDP, die 4,4 Prozent und einen ihrer bisherigen beiden Sitze einbüßte. Aus dem Stand kam dagegen die Freien Wähler als fünfte Kraft in den Bezirksausschuss. EX-FDP-Mann Günther Görlich eroberte den Gremiumssitz der Freien.
Heftige Zahlenwellen für den BA 18
Zum ersten Mal seit zwölf Jahren avancierte die CSU im Stadtteil Untergiesing-Harlaching zur stärksten Fraktion. Dank 35,1 Prozentpunkten und einem Stimmenzugewinn von immerhin 2,2 Prozentpunkten werden die Christsozialen im neuen Bezirksausschuss über neun Sitze und damit einen mehr als bislang verfügen. Die SPD im 18. Stadtbezirk überbot dagegen sogar das stadtweite Minus der Genossen (- 6,5 Prozent). Mit nur noch 30,9 Prozent blieben die Sozialdemokraten heftige 7,4 Prozent unter dem eigenen Ergebnis von 2008, büßen damit zwei BA-Mandate ein und verfügen künftig nur noch über acht Mitglieder im neuen Gremium.
Dagegen konnten die Grünen auf ohnehin hohem Stimmenniveau weiter erheblich zulegen. Um 3,8 Prozent auf jetzt 23,8 Prozent steigerten sie ihren Stimmenanteil in Untergiesing-Harlaching und konnten ihre Sitze um einen auf künftig sechs erweitern. CSU und Grüne kommen damit auf zusammen 15 Mandate und verfügen somit über eine deutliche Mehrheit. »Ich bin mit dem Ergebnis für unseren Stadtbezirk sehr zufrieden. Der Wähler hat unsere offenbar gute Sacharbeit gewürdigt«, freute sich der bisherige BA-Vorsitzende Clemens Baumgärtner (CSU). »Ich werde mich erneut um den BA-Vorsitz bewerben und gleichzeitig auch um eine Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Grünen werben«, steckte der Christsoziale seine Marschrichtung für die kommenden Jahre bereits deutlich ab.
»Genugtuung« spürte Baumgärtner ob des Umstandes, dass die CSU nach langen Jahren wieder zur stärksten Fraktion geworden ist. Er hoffe, dass das Ergebnis im Stadtteil nun auch positiv auf die anstehende OB-Stichwahl abstrahle. Auch im Stadtrat bleibt die Union durch zwei Stadträte vertreten. Manuel Pretzl und Reinhold Babor konnten ihre Sitze verteidigen. Grünen-Stadtvorstand und bisheriges BA-Mitglied Sebastian Weisenburger dagegen verfehlte den Sprung in Stadtrat und Bezirksausschuss gleichermaßen.
Bei der SPD schafften weder Helga Hügenell noch Michael Sporrer aufgrund schlechter Listenplätze den Sprung an den Ratstisch am Marienplatz. Auch in Untergiesing-Harlaching hielt sich die Wahlbeteiligung in überschaubaren Grenzen. Nur 17.837 von 40.245 Wahlberechtigten gaben ihr Votum ab. Mit der Wahlbeteiligung von 44,3 Prozent lag der 18. Stadtbezirk allerdings immerhin 2,2 Prozent über dem stadtweiten Durchschnitt.
Harald Hettich