Veröffentlicht am 27.03.2014 00:00

Gegen das Fortziehen: Moosinning weist Neubaugebiete aus


Von red
Moosinning ist schon lange besiedelt, wie die Ausstellung im Rathaus zeigt. Pamela Kruppa will nun den »Wegzugsdruck« begrenzen, der Gemeinderat zog mit. Kraftvolle Gegenmaßnahmen könnten 2014 greifen. 	 (Fotos: Kuhn)
Moosinning ist schon lange besiedelt, wie die Ausstellung im Rathaus zeigt. Pamela Kruppa will nun den »Wegzugsdruck« begrenzen, der Gemeinderat zog mit. Kraftvolle Gegenmaßnahmen könnten 2014 greifen. (Fotos: Kuhn)
Moosinning ist schon lange besiedelt, wie die Ausstellung im Rathaus zeigt. Pamela Kruppa will nun den »Wegzugsdruck« begrenzen, der Gemeinderat zog mit. Kraftvolle Gegenmaßnahmen könnten 2014 greifen. (Fotos: Kuhn)
Moosinning ist schon lange besiedelt, wie die Ausstellung im Rathaus zeigt. Pamela Kruppa will nun den »Wegzugsdruck« begrenzen, der Gemeinderat zog mit. Kraftvolle Gegenmaßnahmen könnten 2014 greifen. (Fotos: Kuhn)
Moosinning ist schon lange besiedelt, wie die Ausstellung im Rathaus zeigt. Pamela Kruppa will nun den »Wegzugsdruck« begrenzen, der Gemeinderat zog mit. Kraftvolle Gegenmaßnahmen könnten 2014 greifen. (Fotos: Kuhn)

Die Gemeinde Moosinning im Süden des Landkreises Erding hat Großes vor und geht damit zugleich ein kreisweit drückendes Problem an: Gleich drei Neubaugebiete will sie in diesem Jahr in Angriff nehmen und hat den Grunderwerb dafür in den Haushalt 2014 eingestellt.

So sind die Neubaugebiete »Nördlich Reiherweg«, »Nördlich Fichtenstraße« und »Am Vierergraben und Amselweg« in Planung. Die Gemeinde will diese Flächen selbst vermarkten und darum erst einmal aufkaufen. Und damit für weitere Vorhaben dieser Art die finanzielle Luft nicht ausgeht, ist auch noch ein Posten »Grunderwerb für Bevorratung und Tauschflächen« mit vollen 100.000 Euro in den Etat geschrieben worden. Unter dem Strich ist es eine knappe Million Euro nur für Grunderwerb für Neubaulandflächen.

Gleichzeitig aber hat die Gemeinde in einer Beziehung eine Bremse eingebaut und festgehalten: »Die Vergabe von Bauland beschränkt sich auf volljährige Gemeindebürger oder frühere Gemeindebürger.« Obendrein sind Einkommensobergrenzen festgesetzt. Alleinstehende dürfen nicht mehr als 84.000 Euro, Verheiratete oder Lebenspartnerschaften nicht mehr als 119.000 Euro verdienen, um in den Genuss gemeindeeigener Grundstücke zu kommen. Auch für das Vermögen sind Obergrenzen festgesetzt: Bei Alleinstehenden 275.000, bei Verheirateten oder Lebenspartnerschaften 450.000 Euro. Wer mehr besitzt, bei dem geht die Gemeinde laut einer jetzt verbreiteten amtlichen Bekanntmachung davon aus, dass man sich auf dem freien Wohnungsmarkt selbst etwas

beschaffen könne.

Moosinning reagiert damit auf ein Problem, das immer mehr Kommunen im Umfeld von München betrifft. »Die Gemeinde Moosinning steht wegen ihrer Nähe zur Landeshauptstadt München vor dem Problem, dass Wohneigentum von Personen mit niedrigen und mittleren Einkommen immer schwieriger erworben werden kann«, hieß es von offizieller Seite. Im weiteren Text der amtlichen Bekanntmachung, die zeitgleich mit der Veröffentlichung der genannten Haushaltsposten erfolgt ist, macht die Gemeindeverwaltung darauf aufmerksam, dass immer mehr Menschen es sich nicht mehr leisten können, in der Gemeinde zu wohnen. Die Gemeindeverwaltung wird damit sogar noch deutlicher als es etwa die UWL in Erding im Rahmen des Kommunalwahlkampfs geworden ist. Bürgermeisterin Pamela Kruppa schreibt im Amtsblatt wörtlich: »Der Wegzugsdruck hat zur Folge, dass gewachsene Sozialbeziehungen zur Ortsgemeinschaft abgebrochen werden müssen.« Für die Gemeinde Moosinning ist es ein großer Glücksfall, dass sie derart kraftvoll auf dieses kreisweit immer drängendere Problem reagieren kann: Sie kann diese knappe Million Euro in den Etat einstellen, ohne dass sie einen Cent Kredite aufnehmen muss. Die Planungskosten für die neuen Baugebiete

werden mit 400.000 Euro angegeben.

Mit den Investitionen in Neubaugebiete einher gehen Ausgaben für Kinderspielplätze: So werden im Ortsteil Eichenried 30.000 Euro investiert. Und die Schule kommt auch nicht zu kurz: 52.400 Euro werden hier für Beschaffungen fällig, weitere 71.000 Euro für Baumaßnahmen, unter anderem für den Brandschutz. Das ganze steht zudem im Zusammenhang mit einem Programm, das unter dem Namen »Vorfahrt für Kinder« schon im Jahr 2009 aufgelegt wurde und seit dem immer fortgeführt worden ist. Angehen will die Gemeinde auch eine energetische Sanierung der Turnhallen, für die erste Beträge für die Untersuchungen in den Haushalt eingestellt worden sind. kw

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