Eigentlich wäre alles perfekt. Landrat und Bürgermeister pünktlich vor Ort, Georg Reindl spielt den zünftigen »Altbach-Marsch«, genügend Scheren liegen bereit und auch der letzte Einweihungsgast schaltet sein Handy auf lautlos.
Nur das Wetter wollte sich einfach nicht ganz dem Anlass anpassen. Ansonsten herrschte aber eitel Sonnenschein bei der feierlichen Einweihung des Geh- und Radweges von Notzing nach Goldach.
»Ich bin vollkommen zufrieden mit der Durchführung der Bauarbeiten. Die Kosten und die Bauzeit blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück.
So wünscht man sich das immer«, betonte der sichtlich zufriedene Erdinger Landrat Martin Bayerstorfer. Die Renovierung und Erweiterung des Geh- und Radwegs war nach 40 Jahren erforderlich geworden. An einigen Stellen hatten sich regelrechte »Buckel« gebildet, die den Fahrspaß und die Sicherheit deutlich eintrübten. Der Geh- und Radweg habe zwar keine durchgehende Farbe, da noch gut erhaltene Teilstrecken unberührt blieben, so konnten aber nach der Darstellung von Landrat Bayerstorfer 230.000 Euro gespart werden. Die endgültigen Kosten liegen bei 270.000 Euro, für die es keine Zuschüsse für den Landkreis gab. Landrat Martin Bayerstorfer bedankte sich bei allen anliegenden Grundstückseigentümern für die gute und zuvorkommende Zusammenarbeit, letztlich konnten so befürchtete Grundstücksabtretungen durch eine umsichtige Planung vermieden werden.
»Ich möchte mich besonders bei Alois Pröll von der Firma Strabit bedanken, der die Bauarbeiten so hervorragend geleitet hat. Die Belastung durch die Bauarbeiten konnte für die Oberdinger Bürger auf ein Minimum beschränkt werden«, erklärte der erste Bürgermeister von Oberding Bernhard Mücke . Auch Horst Weise vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub in Erding zeigte sich als Vertreter der »Radler« begeistert: »Der Weg ist sicher und sinnvoll umgesetzt worden. Ich finde es schon toll, wenn die Bauzeit von zehn auf fünf Wochen reduziert werden konnte. So lange braucht die Stadt Erding normalerweise um ein Radwegschild aufzustellen.« Horst Weise erklärte gegenüber dem Kurier Erding, dass er sich an vielen Stellen, besonders in der Stadt Erding, Sorgen um die Sicherheit der Radfahrer mache. Deshalb könne man sich auf der Website des Clubs besonders gefährliche Stellen ansehen. Generell betonte Weise aber die gute Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand, wie bei der E-Bike-Region Erding, die ein zusammenhängendes Verleih- und Aufladenetz aus 15 starken Partnern darstelle.
Nach den Reden segneten die Pfarrer Philipp Kielbassa und Martin Schwenk den Radweg. Beinahe wäre es am Ende der Weihe noch zu einem Zwischenfall gekommen, denn ein älterer Radfahrer klingelte lange vergeblich, um den Radweg vor sich freizumachen. Er musste dann kurz warten, bis die Festgäste sich im Gasthaus Gruber in Notzing eingefunden hatten. Von Marcus Ullrich