Veröffentlicht am 05.11.2014 00:00

Große Leonhardi-Fahrt in Schliersee am 9. November


Von red
Schneidig unterwegs. Markus Wasmeier auf dem Weg zur  Leonhardikirche Fischhausen.	  (Foto: Dieter Schöpf)
Schneidig unterwegs. Markus Wasmeier auf dem Weg zur Leonhardikirche Fischhausen. (Foto: Dieter Schöpf)
Schneidig unterwegs. Markus Wasmeier auf dem Weg zur Leonhardikirche Fischhausen. (Foto: Dieter Schöpf)
Schneidig unterwegs. Markus Wasmeier auf dem Weg zur Leonhardikirche Fischhausen. (Foto: Dieter Schöpf)
Schneidig unterwegs. Markus Wasmeier auf dem Weg zur Leonhardikirche Fischhausen. (Foto: Dieter Schöpf)

Wie die Zeit vergeht, schon ist Allerheiligen und unsere Museumssaison neigt sich dem Ende zu.

Hoamat Bayern – Die Kolumne von Markus Wasmeier

Markus Wasmeier-Kolumne Themenseite: Markus Wasmeier, ehemals Skirennläufer, ausgezeichnet als Sportler des Jahres, stellt das Bauernhof- und Wintersportmuseum am Schliersee vor

An Allerheiligen wird, wie der Name schon sagt, allen Heiligen gedacht. Am Nachmittag des stillen Feiertages wird dann die Gräbersegnung vorgenommen und alle verstorbenen Angehörigen ins Gebet eingeschlossen. Gedenken ja, eventuell auch mit der teilweise üblichen Allerseelen-Mass. Doch wir müssen nicht lange traurig sein, den schon am 6. November ist der Namenstag des heiligen Leonhard und ihm zu Ehren werden vielerorts Kutschenumfahrten und Pferderitte veranstaltet.

Bei uns in Schliersee kann man bei der Leonhardifahrt am 9. November die prachtvoll geschmückten Pferde und Gespanne bewundern. Leonhard war ursprünglich Schutzpatron der Gefangenen und wurde deshalb mit Ketten dargestellt. Erst im 16. Jahrhundert deutete man die Ketten der Gefangenen zu Viehketten um und Leonhard wurde zum Patron der Bauern. Diese brachten Hufeisen und Ketten als Votivgaben in die Leonhardikirchen. In Bad Tölz beispielsweise wird die komplette Kapelle von einer Kette umschlossen.

Bei uns in Schliersee beginnt die Leonhardifahrt um 9:00 Uhr und die Reiter und Wagen fahren am See entlang bis zur Leonhardikirche nach Fischhausen, wo ein großer Festgottesdienst abgehalten wird. Anschließend darf ich Sie zu uns einladen ins altbayerische Dorf, das nur etwa zwei Gehminuten von der Kirche entfernt ist. Im Freilichtmuseum feiern wir dann ein großes Saisonabschlussfest, denn am 9. November haben wir zum letzten Mal in diesem Jahr geöffnet. Wobei, das stimmt nicht ganz, es gibt ja auch unser historisches Weihnachtsmarktl, aber bis dahin ist noch etwas Zeit, die aber wahrscheinlich recht schnell verrinnt. Denn wenn ich überlege, wie die letzten Monate seit unserer Saisoneröffnung an mir vorbeigerannt sind, fast wie Ringo aus der Serie »Irgendwie und Sowieso«, der Sie beim Ochsenrennen in unserer Sommerkinonacht begeisterte. Genauso sportlich war es beim Ranggln oder Steinheben, zwei Veranstaltungen, die wir heuer zum ersten Mal in unserem Veranstaltungskalender hatten und Ihnen damit zwei alte bayerische Traditionen lebendig demonstrieren konnten.

Mei und was haben wir gelacht beim Maibaumaufstellen, mit dem Maibaum, den uns die Grafinger Theaterer gestohlen haben, da werden wir nächstes Jahr a bisserl besser aufpassen müssen. Um andere Stangerl ist es dann bei den bayerischen Highlandgames gegangen, nämlich um das Hopfenstangerl, das die Athleten um die Wette geworfen haben. Doch nicht nur laut und lustig war es, wir haben auch stille, nachdenkliche und vor allem auch musikalische Momente erleben dürfen, etwa beim Zithertag, der mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Saison ist oder auch beim großen Musikantentreffen. Zusätzlich wurde geschafkopft, ein Kohlemeiler errichtet und vieles andere mehr. Die wunderschöne Gewandausstellung zum Beispiel können Sie auch kommendes Wochenende noch bewundern.

Im Winter den historischen

Weihnachtsmarkt erleben!

Besuchen Sie doch die Leonhardifahrt und kommen anschließend zu uns ins altbayerische Dorf. Der Eintritt ist an diesem Tag frei und wir freuen uns schon, Sie mit bayerischen Schmankerln, deftigen Brotzeiten und dem selbstgebrauten Museumsbier verwöhnen zu dürfen. Zu guter Letzt bleibt mir nur noch, allen zu danken für diese wunderschöne Museumssaison. Den Mitarbeitern, die mit viel Einsatz dafür sorgen, dass Sie immer ein lebendiges und gastfreundliches Dorf vorfinden, den vielen Ehrenamtlichen, ohne die unsere Arbeit gar nicht denkbar wäre und natürlich allen voran Ihnen liebe Besucher, denn ein Museum ohne Besucher, das wäre ein bisschen so wie eine Leonhardifahrt ohne Pferde, also eher eine traurige Veranstaltung. Und ich bin nicht gern traurig!

Vielen Dank und ich freue mich auf Ihren Besuch!

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