Der Sommer ist endlich da. Und bei über 25 Grad Celsius zieht es viele Sonnenhungrige derzeit an die Seen im Münchner Land, darunter auch den Fasaneriesee.
Badeseen in München und im Landkreis Themenseite: Oasen zum Schwimmen und Entspannen im Münchner Stadtgebiet und Münchens Umland
Der Badesee ist der mittlere der drei Badeseen der Dreiseenplatte im Nordwesten der Hauptstadt und aufgrund einiger abgeflachter Steilufer auch für Nichtschwimmer geeignet.
Dennoch kommt es hier wie an den anderen Seen auch immer wieder zu mitunter tragischen Unfällen. Allein in diesem Jahr wurde die DLRG zu vier schweren Erste-Hilfe-Einsätzen gerufen, bei der die weitere Versorgung im Krankenhaus erforderlich wurde, berichtet Michael Förster, zuständig für Kommunikation beim Ortsverband München-Mitte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Darüber hinaus waren zwei Personen bewusstlos ins Wasser gefallen und die DLRG-Ortsgruppe rückte am Fasaneriesee zu 13 leichten Erste-Hilfe-Einsätzen aus.
Um für Rettungseinsätze noch besser gerüstet zu sein, hat die DLRG am Fasaneriesee vor ein paar Tagen ein spezielles Rettungsboot in Betrieb genommen.
»Es ist ein Motorboot mit Aluminiumrumpf und Rollen am Kiel, mit dem auch extreme Hochwassereinsätze möglich sind. Die Herausforderung im Einsatz besteht darin, dass die Helfer einerseits nur mit einem schwimmenden Boot vorankommen, andererseits der Wasserstand teilweise nur wenige Zentimeter beträgt. Das macht die Evakuierung von Personen mittels Rettungsboot zu einer Herausforderung«, sagte Dr. Sören Sonntag, Vorsitzender des DLRG-Ortsverbands München-Mitte, bei einer kleinen Feier mit Vertretern des Bezirksausschusses an der Rettungsstation am Fasaneriesee.
Insgesamt hat die DLRG zwei Motorrettungsboote. Ein Boot befindet sich während des Dienstes einsatzklar im Wasser, das zweite Boot steht für Einsätze an anderen Gewässern und als Reserveboot zur Verfügung, so Förster.
Die Mitglieder der DLRG haben das neue Boot in Eigenleistung mit Sondersignalanlage, Funk und Zubehör ausgebaut. Rund 100 Arbeitstunden und nahezu 2.000 Euro Materialkosten seien hier aufgewendet worden. Die Materialkosten wurden aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert.
Insgesamt stehen etwa 40 ehrenamtlich arbeitende Einsatzkräfte am Fasaneriesee zur Verfügung. Davon sind immer mindestens fünf Einsatzkräfte an der Rettungsstation: ein Wachleiteiter, ein Bootsführer, ein Rettungsschwimmer und zwei Sanitäter für den First Responder Dienst. Meistens ist die Rettungsstation mit sieben bis zehn Einsatzkräften besetzt.
Als First-Responder-Dienst wird die schnelle qualifizierte Erste-Hilfe-Leistung im weiteren Umfeld des Sees bezeichnet. Hier wird die DLRG von der Rettungsleitstelle München alarmiert, wenn ein Notarztwagen nicht schnell genug bei Notfällen am Einsatzort sein kann.
Bei der DLRG engagieren sich 271 Männer und Frauen. »Alle Mitglieder der DLRG arbeiten rein ehrenamtlich und unbezahlt«, ergänzt Förster.
Christine Lissner vom Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl bedankte sich bei der DLRG für ihren Einsatz, zumal die Helfer unter Umständen auch das eigene Leben riskieren.
Pfarrer Johannes Kurzydem gab der Rettungsmannschaft und symbolisch auch dem Boot den kirchlichen Segen. Anschließend taufte Nicole Lotz, Vorstandsmitglied der DLRG, das neue Boot auf den Namen »Isar«.
Christine Henze