Noch immer ist das Schulzentrum an der Gerastraße eine riesige Baustelle.
Moosacher Schulzentrum an der Gerastraße
Moosacher Schulzentrum Themenseite zum Moosacher Schulzentrum, das ab 2014 saniert, umgebaut und erweitert wird
Für rund 92 Millionen Euro wird der Gebäudekomplex, in dem sich die Grundschule an der Gerastraße, das Gymnasium München Moosach und die Artur-Kutscher-Realschule befinden, derzeit generalsaniert und zwar bei laufendem Betrieb. Doch die Bauarbeiten im Haus sind für Lehrkräfte und Schüler eine große Belastung.
Bis auf den Rohbau werden die Schulgebäude derzeit abgebrochen und umfassend instand gesetzt. Seit einem Jahr findet für die Schüler der Artur-Kutscher-Realschule der Unterricht deshalb in Schulpavillons statt. Auch die Hälfte der Schüler das Moosacher Gymnasium sind in die gelben Container auf dem Sportplatz umgezogen, die Grundschule soll im kommenden Schuljahr folgen.
In den sogenannten mobilen Schulraumeinheiten finden allerdings nur 1.000 der insgesamt knapp 2.000 Schüler Platz für mehr als drei Container reicht das Gelände des Sportplatzes nicht aus. Für die Lehrkräfte, die weiterhin im Gebäude tätig seien, sei es eine »große Herausforderung, pädagogisch gut zu wirken«, sagt Regina Lotterschmid, Schulleiterin der Artur-Kutscher-Realschule und zuständig für die Sachverwaltung des Schulzentrums. Der Baulärm erschwere den Unterricht erheblich. Immer wieder kämen ihr eindringliche Beschwerden von Kollegen zu Ohren: »Es ist wirklich sehr laut.« Erst kürzlich habe sie selbst eine Besprechung im Rektorat der Grundschule mit der dortigen Schulleiterin Barbara Hoffmann gehabt: »Es war kaum zu ertragen, ich dachte jeden Moment, jetzt kommt gleich der Bohrer durch die Wand.«
Zum Abitur habe das Gymnasium im vergangenen Schuljahr einige seiner Klassenzimmer im Container vorübergehend geräumt und in das Gebäude verlagert, um den Schülern eine akzeptable Prüfungssituation bieten zu können. Unsicher sei die Lage auch für das laufende Schuljahr. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass die Realschule und die derzeit im Container untergebrachten Gymnasiasten in den Osterferien wieder in das Schulhaus überwechseln und der Schulpavillon den aktuell im Gebäude angesiedelten Klassen zur Verfügung gestellt werden solle.
Dieser Termin sei nun auf die Pfingstferien verschoben worden. »Aber wenn dieser Zeitplan nicht eingehalten werden kann, wird es schwierig«, fürchtet Lotterschmid. Sowohl das Gymnasium als auch die Realschule hätten nämlich in diesen Wochen Abschlussprüfungen: »Deshalb bräuchten wir unbedingt Planungssicherheit.« Sollte es zu Verzögerungen kommen, werde dies jedoch nicht zu Lasten der Schüler gehen, betont die Schulleiterin: »Im Zweifelsfall ziehen wir einfach nicht um. Wir werden dafür sorgen, dass unsere Schüler bei ihren Prüfungen die besten Voraussetzungen haben.«
Zwar sei den Schulleitungen und Lehrerkollegien bewusst, dass es für die Schulsanierung keine andere Lösung gebe, als einen Teil der Klassen trotz der Bauarbeiten im Haus zu unterrichten, räumt Lotterschmid ein: »Aber das auszuhalten ist eine Geduldsprobe.« Nicht verstehen könne sie indes, weshalb die Baustelle in den Sommerferien teilweise brach gelegen habe: »Gerade in der schulfreien Zeit hätte man doch auf Teufel komm raus bauen müssen.« Hervorragend funktioniere jedoch der Unterricht in den Schulpavillons: »Darüber sind wir uns einig, alle sind begeistert.« Zahlreiche Elternbeiräte anderer Schulen hätten die Containeranlage
bereits besichtigt und seien ebenfalls beeindruckt gewesen. »Am liebsten würden wir während der gesamten Bauzeit dort bleiben«, so Lotterschmid.
Mit den Sanierungsarbeiten arrangieren müssen sich die Lehrkräfte und Schüler des Schulzentrums übrigens noch bis Dezember 2017. Sämtliche Maßnahmen seien bislang jedoch termingerecht fertig geworden, sagt Dagmar Rümenapf, Sprecherin des Baureferats. Das Bauvorhaben könne im geplanten Zeitrahmen abgeschlossen werden, versicherte Rümenapf. Julia Stark