Veröffentlicht am 15.12.2015 00:00

Hunde rennen in Schafherde – Mehr Rücksichtsnahme gewünscht


Von red
Setzen sich für mehr Miteinander auf der Panzerwiese ein: Schäferin Martina Feser und Alexander Wöhl.	 (Foto: ch)
Setzen sich für mehr Miteinander auf der Panzerwiese ein: Schäferin Martina Feser und Alexander Wöhl. (Foto: ch)
Setzen sich für mehr Miteinander auf der Panzerwiese ein: Schäferin Martina Feser und Alexander Wöhl. (Foto: ch)
Setzen sich für mehr Miteinander auf der Panzerwiese ein: Schäferin Martina Feser und Alexander Wöhl. (Foto: ch)
Setzen sich für mehr Miteinander auf der Panzerwiese ein: Schäferin Martina Feser und Alexander Wöhl. (Foto: ch)

Jeden Tag zieht Schäferin Martina Feser mit hunderten Schafen und zwei Hütehunden über die Panzerwiese. Bis zum Einbruch der Dunkelheit. Bis der Schnee kommt. Auch in diesen Tagen ist die 27-Jährige auf der rund 180 Hektar großen Wiese mit rund 350 Schafen unterwegs.

»Im Sommer sind es dann zwischen 500 und 600 Tiere«, berichtet die zierliche Frau mit dem sympathischen Lächeln. Gelernt hat die Schäferin ihr Handwerk von der Pike auf, eine Ausbildung zur Landwirtin absolviert und im vergangenen Jahr den Betrieb von Vater Josef Kosmatsch übernommen. Ihr Herz hänge sehr an den Tieren. Doch in der letzten Zeit beobachte sie zunehmend rücksichtloses Verhalten seitens der Hundebesitzer. Hunde rennen unangeleint über die Wiese und mitten durch die Schafherde. »Dabei wurden auch schon Tiere verletzt«, sagt Martina Feser. Die Hundebesitzer würden die für die Schafe gefährliche Situation oft verniedlichen. »Die Hundebesitzer lassen ihre Tiere immer in der unmittelbaren Nähe der Schafe laufen. Diese Rücksichtslosigkeit kann ich nicht nachvollziehen. Und es ist ja auch nicht so als wären die Schafe erst seit gestern hier.«

Seit Jahrzehnten fressen Schafe schon auf der Panzerwiese und tragen damit auf natürliche Weise zum Erhalt der Vegetation bei. Dabei könne man zum Abmähen der Wiese auch Traktoren einsetzen. Das werde auf einem Abschnitt der Wiese praktiziert. Doch der Einsatz der Schafe sei vielmehr im Sinne der Natur.

»Generell gilt in diesem Naturschutzgebiet Leinenpflicht«, ergänzt Andreas Wöhl, Gebietsleiter von der Naturbildungswerkstatt. Doch auch er beobachte immer wieder freilaufende Hunde. Darüber hinaus räumen einige Besitzer die Hinterlassenschaften ihrer Hunde nicht weg. Das sei auch für die Schafe und die Wiese nicht gut. Natürlich liegen auch die Hinterlassenschaften der Schafe auf der Wiese. Wöhl: Doch hierbei handele es sich um einen geschlossenen Kreislauf, da die Schafe ja auch auf der Wiese fressen. Das sei bei Hunden anders. Sie bringen Nährstoffe mit ein.

Neben dem Hundekot finde man in dem Naturschutzgebiet immer wieder Müll. »Auch das ist für die Schafe nicht gut.« So können diese sich an beispielsweise liegengebliebenem Glas verletzen.

Rücksichtsnahme sei vor allem in der Natur wichtig, betont der Gebietsleiter. Die Vermittlung zur Rücksichtsnahme beginne bereits bei den Kleinsten. »Sie haben Spaß am Entdecken der Natur und an neuen Erfahrungen.« Andreas Wöhl wolle genau dort ansetzen und die Kinder für den Nachwuchs sensibilisieren. Doch auch als Erwachsener solle man hier nicht wegschauen, die Natur achten, seinen Müll mitnehmen und seinen Hund anleinen – vor allem, wenn Schafe in der Nähe sind.

Christine Henze

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