Veröffentlicht am 03.06.2016 00:00

In Kirchberg finden derzeit interessante Gedankenspiele statt

Der größte Teich der Kläranlage »Thal« steht vielleicht bald für eine »öffentliche Nutzung« zur Verfügung. Das kann viel heißen, baden inklusive.	 (Foto: kw)
Der größte Teich der Kläranlage »Thal« steht vielleicht bald für eine »öffentliche Nutzung« zur Verfügung. Das kann viel heißen, baden inklusive. (Foto: kw)
Der größte Teich der Kläranlage »Thal« steht vielleicht bald für eine »öffentliche Nutzung« zur Verfügung. Das kann viel heißen, baden inklusive. (Foto: kw)
Der größte Teich der Kläranlage »Thal« steht vielleicht bald für eine »öffentliche Nutzung« zur Verfügung. Das kann viel heißen, baden inklusive. (Foto: kw)
Der größte Teich der Kläranlage »Thal« steht vielleicht bald für eine »öffentliche Nutzung« zur Verfügung. Das kann viel heißen, baden inklusive. (Foto: kw)

Der Gedanke lässt einem zunächst die Haare zu Berge stehen, ist aber tatsächlich eine realistische Perspektive für die kleinste Gemeinde im Kreis Erding, die ihr Freizeitangebot drastisch aufbessern könnte: Baden in der Kläranlage!

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Nichts anderes steht auf der Tagesordnung, wenn noch nicht des Gemeinderats, wohl aber der Stammtische im Ort. Grund: Bürgermeister Hans Grandinger hat für die Teiche, aus denen noch die Kläranlage im Ortsteil Thal besteht, eine »öffentliche Nutzung« ausdrücklich in Aussicht gestellt.

Die Kernvoraussetzungen dafür werden derzeit geschaffen: Der Testbetrieb der erweiterten Kläranlage im Nachbarortsteil Burgharting ist erfolgreich abgeschlossen, die weitere Planung sieht vor, dass die beiden anderen Anlagen vom Netz genommen werden. Dann fließt alles Abwasser nach Burgharting. Das soll bis Jahresende der Fall sein und dann greift eben die Idee des Gemeindechefs, der einen Badebetrieb nicht ausschloss.

Im Bauamt ist man bereits bei ersten Gedankenspielen dazu: Der größte der drei Teiche – und nur der kommt in Frage – müsste erst einmal aus­gebaggert werden, um den ganzen Schlamm herauszunehmen. Dann könnte man sich auch im Bauamt einen Badebetrieb vorstellen, denn es fließt kein Abwasser mehr hinein, sondern nur noch sauberes Wasser aus dem nahegelegenen Bach.

Der Teich hätte einiges für sich: idyllisch gelegen, mit Wiesen und altem Baumbestand drum herum, und noch dazu ist das Museum mit seiner Gastronomie in der Nähe. Es könnte auch ohne echten Badebetrieb ein Freizeitgelände entstehen, dass den Kirchbergern sogar Tagestouristen bescheren könnte. Dieser Gedanke ist nicht einmal neu. Vor 16 Jahren wurde in Inning am Holz der gleiche Vorschlag durchgespielt. Unter Bürgermeister Franz Mesner wurde die Inninger Kläranlage – ebenfalls eine Teichanlage – stillgelegt, nachdem die Gemeinde an den Kanal nach Taufkirchen/Vils gekommen ist. Etabliert wurde dort ein »Freizeitgelände«, das jetzt im Rahmen der Dorferneuerung aufgewertet werden soll. Und auch hier ist ausgebaggert worden, die Kirchberger können also auf die Inninger Erfahrungen zurückgreifen, zumal sie in der selben Verwaltungsgemeinschaft angesiedelt sind und die beiden Rathauschefs ihre Büros in Rufweite innerhalb desselben Rathauses haben.

Nur auf die Ausweisung eines offiziellen Badegewässers hat Inning seinerzeit verzichtet. Der Grund ist klar: In dem Augenblick, wo sie das tut, ist sie für die Wasserqualität verantwortlich, muss Proben regelmäßig (teuer) untersuchen lassen, mit allen Konsequenzen, wenn das Wasser nicht den Vorgaben entspricht und deshalb womöglich jemand Schaden nimmt. Aber es denkt auch niemand in Verwaltung und Rat daran, eine Art Dorfsheriff rauszuschicken, der aktiv unterbindet, dass im Sommer jemand sein Strandlaken am Ufer ausbreitet. Baden erfolgt hier sozusagen auf eigene Gefahr.

In Kirchberg wird dagegen das weitere Umfeld des Teiches schon aufgewertet, weil ein Lagerplatz des Bauhofs in unmittelbarer Nähe zur Disposition steht. Die Vorbereitung einer »öffentlichen Nutzung« kann enorm viel heißen, das weiß auch Grandinger, und so gehen die Phantasien der Kirchberger munter weiter. Was das im Endergebnis heißt, ist noch offen. kw

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