Wer in diesen Tagen rund ums Dantebad an der Homerstraße auf Parkplatzsuche geht, hat es nicht leicht.
»Wohnen für Alle«
Gern · Pilotprojekt »Wohnen für Alle« ist umgesetzt Themenseite zur Erbauung eines Wohnkomplexes über einem öffentlichen Parkplatz
München Projekt »Wohnen für alle« Sofortprogramm von 3.000 WE innerhalb 4 Jahren als Ergänzung zum bestehenden Ziel von 8.500 pro Jahr
Denn dort nehmen Bagger den ehemaligen Parkplatz in Beschlag. Grund: Im Zuge des Pilotprojektes »Wohnen für alle« sollen hier 86 Einzelappartements und 14 Zweieinhalb-Zimmer-Wohnungen für Paare und Alleinstehende entstehen. Geplant sind darüber hinaus 111 Parkplätze, 22 für Bewohner. Dem Verteilungsschlüssel zufolge sollen die Wohnungen zu 51 Prozent mit anerkannten Flüchtlingen und 49 Prozent mit sonstigen Geringverdienern wie beispielsweise Auszubildenden belegt werden. Der Stadtrat hatte das kurzfristige Bauprojekt im März beschlossen. Dabei wurde zunächst das Grundstück vermessen und es wurden letzte Voruntersuchungen, wie z. B. das Bodengutachten getätigt. »Dazu gehören Angaben zur Beschaffenheit des anzutreffenden Bodens, die für den Bau der Fundamente wichtig sind. Eine Kampfmitteluntersuchung erfolgte bereits im Vorfeld. Archäologische Untersuchungen waren nicht notwendig, weil die Fläche nicht als potenzielle Bodendenkmalfläche ausgewiesen war«, berichtete die GEWOFAG-Konzernsprecherin Sabine Sommer. Darüber hinaus erfolgt die Erschließung der Anschluss an die öffentliche Versorgung, also Kanal, Fernwärme, Strom etc. Im Anschluss daran gehe es an den Rohbau Fundamente für die Säulen und die gesamte Unterkonstruktion, auf denen der Bau steht sowie der Bau der Obergeschosse. Ab Herbst soll dann der Innenausbau stattfinden.
Die Fertigstellung ist für Ende dieses Jahres geplant. Die GEWOFAG investiert insgesamt rund 10 Millionen Euro in das Bauvorhaben (dies beinhaltet Baukosten und Grundstück). Für die parkplatzsuchenden Anwohner rund ums Dantebad heißt es aber nun erstmal Geduld haben. »Hinsichtlich der Parkplatzthematik sind wir mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung sowie mit dem Kreisverwaltungsreferat im Gespräch. Wie in unserem Infoschreiben dargelegt, werden Möglichkeiten, den Mieterinnen und Mietern Alternativparkplätze anzubieten derzeit vom Referat für Stadtplanung und Bauordnung sowie Kreisverwaltungsreferat (KVR) geprüft«, so Sabine Sommer. Auch wenn die Parkplätze in dem Gebiet rar sind, wachsen die Bedenken einiger Anwohner der Homerstraße vor zu viel Asphalt. Dies wurde in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Moosach (BA 10) deutlich. Denn hier wehrten sich zwei Anwohnerinnen dagegen, dass das Stück Wiese an der Ecke Homerstraße in Richtung zur U-Bahn vorübergehend als zusätzlicher Parkplatz asphaltiert wird. Denn im Zuge des Stelzenbaus des »Wohnen-für-alle«-Projekts solle auf dem Parkplatz vor dem Dantebad eine Versiegelung neuer Flächen eigentlich verhindert werden, betonten sie.
Stattdessen sollten Stellplätze (Park-and-Ride-Anlage) für Anwohner am Westfriedhof reserviert werden, so die beiden Frauen. Laut Planungsreferat ist das genannte Stück Wiese bereits ausreichend tragfähig, sodass es gar nicht mehr asphaltiert werden müsse. Der Vorschlag mit P + R stieß im Gremium auf Ablehnung: Denn das setze Verhandlungen mit der P + R Park & Ride GmbH voraus. Diese Anlagen werden nämlich aus Bundes- und Landesmitteln gebaut und sind zweckgebunden.
Deshalb wäre eine Sonderregelung nötig. Eine solche Sonderregelung habe die P + R bis auf wenige Ausnahmen bisher immer abgelehnt, sagte SPD-Sprecherin Hannelore Schrimpf. Darüber hinaus sei die Entfernung der Anlage nicht optimal. Die Bürgerinnen forderten zudem regelmäßige Kontrollen der für die Anwohner reservierten Parkplätze rund ums Dantebad, da sonst auch andere in der Zone parken würden. Solche regelmäßigen Kontrollen seien (personell) schwierig umzusetzen, sagte Nikolaus Brönner, Leiter der Polizeiinspektion Moosach. Diskutiert wurde im Bezirksausschuss zudem die Planung des Gebäudes. Dabei soll die Eingangssituation über die seitlichen Treppenhaustürme noch einmal überdacht werden. Diese Form der Eingangsgestaltung sei ästhetisch nicht gelungen, betonte Axel Stoßno (FDP) erneut. Für den BA sei auch die farbliche Gestaltung vor allem der Südwest-Fassade wichtig. Außerdem sei für die Aufenthaltsflächen auf dem Dach ein Sonnen- und Witterungsschutz nötig. Dies wurde vom Gremium einstimmig befürwortet. Darüber hinaus wurde beschlossen, dass erst nach Bau beziehungsweise Neugestaltung des Spielplatzes und mit Bürgerbeteiligung die Spielgeräte für den Spielplatz mit Bedacht ausgewählt werden.
Christine Henze