Zwischen dem 30. Juli und 7. August ist wieder »Jakobidult« am Mariahilfplatz. Neben Karussells und Fahrgeschäften für die ganze Familie bieten rund 300 Marktstände kuriose Waren und Schmankerl an.
Maidult, Jakobidult und Kirchweihdult am Mariahilfplatz
Auer Dult am Mariahilfsplatz Themenseite zur Dult-Tradition rund um die Mariahilfkirche
Der historische Hintergrund des bunten Treibens lässt sich am Mittwoch, 3. August, um 15 Uhr ergründen. Dann heißt es bei einer Führung der Münchner Volkshochschule »Rosenkränze, Lebzelten und Kämme, die Jakobidult in der Au.« Im mittelalterlichen München hatte dieser Jahrmarkt große überregionale Bedeutung. Denn nach altem Stadtrecht durften vor Kirchen »chaempe, paternoster, lebzelten, slos, magram und wilde wurtz« verkauft werden. Somit erlaubten die Mönche auch fliegende Händler und Krämer.
»Lassts eich bei einem Rundgang also so hintersinnige Gschichten erzählen, wia ma mit Ross und Wagen gfahrn is, um ja bei der wichtigsten Verkaufsmess´ dabei zu sei. Kennt no jemand de G´schicht von der Rennsau und dem Scharlachrennen, von de Hoderlumpn, zu wos de guad warn?« Mit diesen Themen im Gepäck, startet Heinrich Ortner die Führung an der Mariahilfkirche am Mariahilfplatz 11. Die Gebühr beträgt 10 Euro, Karten gibt es vor Ort.
Eine weitere Führung steht wiederum unter dem provozierenden Motto »Schwabing - ein Zustand?« am Samstag, 30. Juli um 14 Uhr. Oder, wie sie es die Volkshochschule selber nennt, eine »Stadtteil-Streunerei«. Denn nach eigenem Bekunden ist das, was Stadtführer Dr. Willibald Karl hier präsentiert keine der üblichen Führungen oder Stadtteilrundgänge. Hier werden die Grenzen zwischen den großen »Schwabing-Mythen» und wirklicher Geschichte gleich mehrfach und in verschiedener Richtung überschritten. Im Mittelpunkt Journalisten, Schauspieler, Literaten, Dichter, Freigeister, Revolutionäre, Gedenktafeln und deren Fehlen, die Weiterverwendung der Kleider der Frau Marschallin, die Geschichte von der Ansprache an eine Straßenlaterne und vieles mehr. Also das, was Schwabing ausmacht und den Mythos auch gleichzeitig zerstört. Treffpunkt ist das Eingangstor der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b. Die Gebühr beträgt 6 Euro, Karten vor Ort.
Am Sonntag, 31. Juli stehen dann ab 11 Uhr die Münchner Stadtbachsysteme auf dem Programm. Bis ins 20. Jahrhundert hinein waren die Isar und ihre als Stadtbäche nutzbaren Nebenarmsysteme Lebensadern des alten München. Die Lenkung der Nebenarme der Isar beeinflusste den städtebaulichen Grundentwurf Münchens im 12. Jahrhundert entscheidend. Eine Fahrradtour mit mit Gerhard Ongyerth folgt dem Verlauf des erhaltenen westlichen Stadtgrabenbaches vom Hofgarten bis zum Sendlinger Tor, dem Glockenbach und dem Westermühlbach bis zur Marienklausenbrücke am Tierpark Hellabrunn mit dem Einlasswehr des Auer Mühlbachs. Treffpunkt ist das Prinz-Carl-Palais, Franz-Josef-Strauß-Ring 5 mit eigenem Fahrrad. Die Gebühr beträgt hier acht Euro, Restkarten gibt es vor Ort. Geradelt wird übrigens bei jedem Wetter.