Veröffentlicht am 31.05.2017 00:00

Die Musikkapelle Gelting berichtet von ihrer Wallfahrt nach Rom


Von red
Die Reisegruppe der Musikkapelle Gelting auf dem Petersplatz im Vatikan.	 (Foto: Verein)
Die Reisegruppe der Musikkapelle Gelting auf dem Petersplatz im Vatikan. (Foto: Verein)
Die Reisegruppe der Musikkapelle Gelting auf dem Petersplatz im Vatikan. (Foto: Verein)
Die Reisegruppe der Musikkapelle Gelting auf dem Petersplatz im Vatikan. (Foto: Verein)
Die Reisegruppe der Musikkapelle Gelting auf dem Petersplatz im Vatikan. (Foto: Verein)

In freudiger Erwartung, was alles auf uns zukommen sollte, bestiegen 51 Mitglieder der Musikkapelle Gelting den Bus und starteten am Vatertag pünktlich um 6.30 Uhr am Bürgerhaus Pliening gen Süden.

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Anlass und Ziel war eine Einladung des Festrings München zur Musikanten- und Trachtenwallfahrt nach Rom. Nach einer rund 14-stündigen Fahrt erreichten wir unser

Domizil in Rom. Gestärkt mit italienischen Spezialitäten suchten wir unser Haus auf. Am nächsten Tag wartete ein volles Programm.

Am Rande von Rom erstrecken sich die Domitilla-Katakomben. Diese waren unser erster Anlaufpunkt. Ein Rundgang leitete an den verschiedenen Grab-Arten vorbei. Die oft engen und dunklen Gänge wirkten mystisch. Am Nachmittag stand der erste Höhepunkt an – der Einzug der teilnehmenden vier Musikkapellen, sieben Spielmanns- und Fanfarenzüge sowie der unterschiedlichsten Trachten- und Volkstanzgruppen vom Petersplatz aus in den Dom, um den Eröffnungsgottesdienst gemeinsam zu feiern.

Begrüßt wurden wir von Kardinal Angelo Comastri, dem Erzpriester von St. Peter und Generalvikar des Papstes für den Vatikanstaat. Den von den Musikkapellen gestalteten Festgottesdienst zelebrierte der Rektor der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell’Anima, Franz Xaver Brandmayr. Anschließend trafen sich alle Beteiligten in einem wundervollen Ambiente zur »Pasta-Party«. Hier spielten die verschiedenen Gruppen zur Unterhaltung auf. Den Beginn machte die Musikkapelle Gelting mit ihrem Dirigenten Günther Schuler jun. Motiviert durch die schmissigen Weisen gesellten sich spontan die Musiker der Stadtkapelle Donauwörth dazu.

Der nächste Tag in Rom war der Engelsburg gewidmet. Ursprünglich als Grabmal für den Kaiser gedacht, verwandelte sich die Engelsburg im Laufe der Zeit in eine Festung und anschließend in einen Kerker. Seit einigen Jahren dient sie als Museum. Das Gebäude ist riesig, der Blick von den Fenstern und den Terrassen herrlich. Die »Ponte Sant Angelo« davor ist geschmückt mit verschiedenen Engelsfiguren, was die Brücke zu einer der schönsten Roms macht.

Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch Roms Straßen mussten sich die Musiker an der Engelsburg bereit machen für die große Parade, der »Grande Parata zu Ehren der Patrona Bavariae«. Farbenprächtig und mit unterschiedlichsten Musikstücken zogen die rund 1000 Teilnehmer zum Petersplatz und stellten sich zum Gemeinschaftschor auf dem Piazza Pio XII. auf. Dort dirigierte Thomas Kindel die Bayern- und Europahymne. Der Abend endete mit einem Spaziergang entlang des Tibers und der Besichtigung des Monuments »Vittoriano« an der Piazza Venezia.

Wie an kaum einem anderen Ort gilt in Rom das Sprichwort »Morgenstund’ hat Gold im Mund«. So lohnte es sich wirklich, möglichst frühzeitig aufzubrechen, um den Petersdom zu besichtigen. Denn alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt werden ab dem späten Vormittag förmlich überrannt. Wartezeiten von zwei bis drei Stunden oder völlig überlaufene Plätze sind daher an sonnigen Tagen an der Tagesordnung. So starteten wir sehr zeitig, nachdem wir den Ordensschwestern des »Regina Pacis« als kleines Dankeschön ein Ständchen gespielt hatten, zum Besuch der Peterskirche.

Die Bischofskirche des Papstes und damit eigentlich erste Kirche in der Hierarchie der Katholiken ist zwar die Lateranbasilika. Der Petersdom ist trotzdem das wichtigste Pilgerziel und eines der größten Gotteshäuser des Christentums. Ein Muss war für uns der Aufstieg auf die Kuppel. Unvergleichlich ist der Blick von oben auf den Petersplatz und darüber hinaus! Steht man erst einmal auf der Kuppel und blickt in den Vatikan hinein, sieht man, was es dort alles gibt: eine Eisenbahn mit eigenem Bahnhof, eine Tankstelle, viele schöne Wohnhäuser, einen Hubschrauberlandeplatz und vieles mehr.

Unten angekommen, war es Zeit, sich auf das Angelus-Gebet mit dem Heiligen Vater vorzubereiten. Pünktlich um 12 Uhr öffnete sich das Fenster. Papst Franziskus trat unter tosendem Beifall heran. Der Heilige Vater gedachte in seinen Worten der Opfer der Anschläge von Ägypten und Manchester. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz nannte der Papst die kurz zuvor erschossenen koptischen Pilger »mutige Zeugen« ihres Glaubens. Sie seien wegen ihrer Weigerung getötet worden, dem Christentum abzuschwören. Zugleich bekundete Franziskus seine Nähe zu all den Angehörigen derjenigen, die in Manchester ums Leben gekommen waren.

Der Papst dankte mit freundlichem Applaus

In seinen Grüßen an die Pilgergruppen aus der ganzen Welt hob Franziskus die bayerische Abordnung der Musikkapellen, Fanfaren- und Spielmannszüge sowie die Trachtenverbände hervor, die zur 100-Jahr-Feier der Gottesmutter als Patronin Bayerns nach Rom gereist waren. Die Musikkapellen antworteten ihm mit einer Strophe des Kirchenlieds »Großer Gott, wir loben dich« sowie mit »Segne du Maria«. Franziskus dankte mit freundlichem Applaus.

Bevor uns Rom entließ, machten wir noch eine kleine Stadtrundfahrt, um möglichst viele Eindrücke mitzunehmen. So sahen wir auch noch das berühmte Kolosseum, das Monumento Vittorio Emanuele II, die Lateranbasilika, den Circus Maximus und vieles mehr.

So vergingen die vier Tage in Rom im Nu. Wir hätten sicher noch eine Woche brauchen können, um alles zu sehen. Aber wir erlebten viel Erfreuliches, das lange nachwirken und nicht so schnell vergessen sein wird. Wohlbehalten und zufrieden mit dem Gesehenen und Mitgemachten schloss sich also der Kreis. Wir kamen kurz nach Mitternacht in Pliening an. Georg Rittler

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