Veröffentlicht am 20.07.2017 00:00

Archäologischer Sensationsfund wird entschlüsselt


Von red
Die Spangenbarren (hier etwa 70 der in Oberding gefundenen 796) bündeln den in der Bronzezeit wichtigen Rohstoff Kupfer. 	 (Stadt: Erding)
Die Spangenbarren (hier etwa 70 der in Oberding gefundenen 796) bündeln den in der Bronzezeit wichtigen Rohstoff Kupfer. (Stadt: Erding)
Die Spangenbarren (hier etwa 70 der in Oberding gefundenen 796) bündeln den in der Bronzezeit wichtigen Rohstoff Kupfer. (Stadt: Erding)
Die Spangenbarren (hier etwa 70 der in Oberding gefundenen 796) bündeln den in der Bronzezeit wichtigen Rohstoff Kupfer. (Stadt: Erding)
Die Spangenbarren (hier etwa 70 der in Oberding gefundenen 796) bündeln den in der Bronzezeit wichtigen Rohstoff Kupfer. (Stadt: Erding)

Bevor der frühbronzezeitliche Spangenbarrenhort von Oberding dauerhaft in der Abteilung »Archäologie« zu sehen sein wird, steht der Sensationsfund im Mittelpunkt des 4. Archäologischen Sommersymposiums im Museum Erding am Samstag, 22. Juli.

Im Frühjahr 2014 waren bei einer bauvorgreifenden Ausgrabung in Oberding vier Abfallgruben mit einer Vielzahl an Keramik und Tierknochen sowie der Hortfund in einer seitlichen Nische entdeckt worden. Dieser wurde in zwei Blockbergungen gehoben. Seit Mai 2015 findet eine detaillierte Untersuchung in den Werkstätten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in München statt – überwiegend finanziert von der Stadt Erding, die den Fundkomplex erwarb und großzügig Forschungsmittel zur Verfügung stellte. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Spangenbarrenhorte stellen Kupfer als Rohmaterial dar, in der Legierung mit Zinn wird es zu Bronze und zu Waffen, Geräten und Schmuck weiterverarbeitet.

Der Oberdinger Fund besteht aus insgesamt 796 Spangenbarren. Das Programm des Symposiums beginnt um 10 Uhr mit der Eröffnung durch Museumsleiter Harald Krause, den 3. Bürgermeister Hans Schmidmayer sowie Landeskonservator Prof. Dr. Sebastian Sommer und Prof. Dr. Carola Metzner-Nebelsick vom Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie. Im Anschluss erläutern Mitglieder der Forschungsgruppe aus Archäologen, Restauratoren, Geoarchäologen, Archäometallurgen, Archäobotanikern und Archäozoologen ihre Forschungsarbeit rund um den Spangenbarrenhort. Nach der Mittagspause (12.30 bis 14 Uhr) stellen die Referenten weitere Aspekte des Oberdinger Fundes vor wie frühbronzezeitliche Keramik, bronzezeitliche Lebensmittel oder die geborgenen Tierknochen. Der abschließende Vortrag um 19 Uhr befasst sich mit »Bronzezeitliche Hortfunde. Deutung und Bedeutung einer rätselhaften Fundgattung«. Der zum Sommersymposium erscheinende neue Band der Museumsschriftenreihe »Spangenbarrenhort Oberding. Gebündelt und vergraben – ein rätselhaftes Kupferdepot der Frühbronzezeit« fasst die neuen Erkenntnisse zusammen. Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos und richtet sich an alle Interessierten.

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