Sie sind Kreiskulturpreisträger. Als solcher müssen die Oldtimerfreunde Kirchberg »liefern« und das tun sie auch: Am Sonntag, 13. August, steigt ab 11 Uhr das Hoffest auf dem Gelände des Heimatmuseums in Thal.
»Oldtimer erwünscht«, heißt es ausdrücklich in der Einladung. Kenner versuchen übrigens, an diesem Tag mit dem Radl anzureisen, denn traditionell werden die Parkplätze etwas knapp bei so vielen Besuchern und etliche der Plätze werden zudem für die Oldtimer benötigt, die nun wiederum andere Gäste anlocken werden.
Aber für Oldtimertreffen allein gibt es keinen Kulturpreis des Landkreises, da muss schon mehr kommen. Die Oldtimerfreunde haben sich selbst einen Bildungsauftrag gegeben und dafür gab es letztlich auch diese Auszeichnung. Der rührige Verein, der das Museum in enger Kooperation mit der Gemeinde Kirchberg aufgebaut hat, wird an diesem Tag so ziemlich alles aufbieten, was er drauf hat: Da wird die Schmiedesse angeschürt und alte Handwerkskunst gezeigt. Viele Hände werden gebraucht, wenn es gilt, in dem liebevoll rekonstruierten Backofen vor dem Haus Korbbrot nach alter handwerklicher Tradition zu fertigen. Immer, wenn die Brotlaibe »eingeschossen« werden stehen die Besucher mit großen Augen da, um zuzuschauen.
Selbstverständlich ist an diesem Tag auch das eigentliche Museum geöffnet, und das allein bietet eine Menge. Alte Maschinen beispielsweise sind immer wieder spannend, vor allem für die vielen Kinder, die heute gar nicht mehr wissen, dass mit so etwas einmal ernsthaft Landwirtschaft betrieben worden ist. Damit ist der Bildungsauftrag des Museums erfüllt.
Die Oldtimerfreunde hatten viele Jahre in Scheunen irgendwo gehaust, wo es praktisch nicht möglich war, erstens die liebevoll zusammengetragenen Schätze vernünftig zu präsentieren, und zweitens an die Öffentlichkeit zu gehen. Beides ist jetzt in Thal möglich, wo die Gemeinde eigens einen Bebauungsplan aufgestellt hat, um hier das Museum aus dem Boden stampfen zu können. Der Verein hat historische Gebäude hierher transferiert, teilweise »naturgetreu« aufgebaut wie eine wunderschöne Kapelle. Die Aktivitäten des Vereins sind derart groß, dass besagter Bebauungsplan schon einmal hat geändert werden müssen, komplett mit Änderung des Flächennutzungsplans. Das kostet natürlich, aber die Gemeinde hat das Geld ganz bewusst in die Hand genommen, wissend, dass sie hier etwas erschafft.
Mit diesem Museumskonzept hat sie eine Alleinstellung im Kreis bekommen und das wird am 13. August wieder sichtbar werden, wenn auf dem weitläufigen Gelände sich das Windrad dreht, das einmal eine Pumpe für die Bewässerung angetrieben hat, Liebhaber ihre Standmotoren anwerfen, und auch Schmalzgebackenes reißenden Absatz findet. kw