»Baseball Paradox« am Oberwiesenfeld: Am Sonntag stand auf der Anzeigetafel am Ende des Spiels zwischen den München Caribes und den Haar Disciples II 5-2 für das »Away« Team (Gastmannschaft) und trotzdem jubelten die Anhänger der Caribes.
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Der Grund: An diesem Tag waren es die Münchner, die als Gastmannschaft aufgetreten sind, während Haar offiziell als gastgebende Mannschaft spielte.
Die einfache Erklärung dafür war, dass die 7-Inning (Spielabschnitt) Partie ein Nachholtermin für ein wegen Regens abgesagten Spieles der Caribes in Haar Anfang August war. Normalerweise wäre das Nachholspiel auch in Haar ausgetragen worden, aber das Feld dort wurde am Wochenende für andere Spiele gebraucht und so wurde das Nachholspiel aufs Oberwiesenfeld verlegt. Die Haarer spielten am Sonntag als Heimmannschaft und die Münchner als Gäste auf dem eigenen Platz.
Für die Disciples stand nichts auf dem Spiel, da die Haarer schon den Meistertitel der zweiten Bundesliga Süd-Ost gewonnen hatten. Für die Münchner dagegen bedeutete der Sieg mindestens einen Teil des dritten Platzes in der Tabelle. Die Caribes stehen dort mit 17:13 Punkten, und mit mindestens einem Sieg am nächsten Wochenende auswärts gegen die Freising Grizzlies (8. Platz/11:19 Punkte) auch ein Nachholspiel nach zweimaligen wetterbedingten Spielabsagen dort würden die Münchner den dritten Platz ganz allein für sich beanspruchen.
»Das heute war ein typisch entspanntes, Ende-der-Saison Spiel wenig Stress, viel Spaß, ausgelassene Unterhaltung für die Fans und Spieler«, sagte Spieler-Coach Steve Walker nach dem Spiel. »Und es war für uns umso schöner, dass wir das Auswärtsspiel auf unserem Platz gewinnen dürften, und das gegen den neuen Meister der Liga.«
Sehenswerte Höhepunkte für die heimischen Fans waren ein Zwei-Punkte Home Run (Schlag über den Außenzaun) von Esahu Tejada sowie punktbringende Basehits (Erfolgsschläge) von den Nachwuchsspielern Julien Caselmann, Nils Frank und dem Routinier Julio Ciapara.
Für Walker persönlich war es sein erstes Spiel seit mehreren Wochen, nachdem der frischgebackene Vater einer Tochter eine Baby-Pause eingelegt hatte. Bald kann er seine ganze Zeit der Familie widmen, aber erst muss die Saison zu Ende gespielt werden.
»Nächste Woche können wir in Freising alles klar machen und den dritten Platz für uns allein sichern«, sagte Walker, der seine sechste Saison als Cheftrainer des Vereins absolviert. Eines steht jetzt schon fest: Wie in den fünf Spielzeiten zuvor, wird 2017 wieder eine »Winning Season« mehr Siege als Niederlagen unter der Regie des Amerikaners sein.