In buchstäblich allerletzter Minute sicherten sich am Wochenende die München Caribes den dritten Platz der zweiten Bundesliga Süd-Ost.
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Mit einem 8-7 Sieg im zweiten Spiel auswärts bei den Freising Grizzlies überhaupt das letzte Spiel der Saison 2017 holten die Münchner den 18. Punkt und damit den dritten Platz in der Tabelle.
»Es war schön, diese Saison mit dem Sieg und dem dritten Platz zu beenden«, sagte Spieler-Trainer Steve Walker. Nachdem die Grizzlies das erste Spiel mit 13-3 gewinnen konnten, blieb den Caribes nur noch das zweite Spiel als Chance, doch den 18. Punkt zu holen und damit den dritten Platz für sich allein zu beanspruchen. Ansonsten hätten die Münchner den dritten Platz mit den Deggendorf Dragons und den Gauting Indians teilen müssen.
Das zweite Spiel wurde zur Achterbahnfahrt. Zunächst gingen die Münchner 5-0 in Führung. »Dann kam aber ein hässliches Inning (Spielabschnitt), als die Freisinger sechs Punkte schafften, um so in Führung zu gehen. Wir haben vier Fehler in der Feldverteidigung gemacht, die den Grizzlies zum Punkten verhalfen«, sagte Walker. Die Münchner antworteten mit zwei Punkten, um 7-6 in Führung zu gehen, aber die Grizzlies glichen aus zum 7-7 Zwischenstand.
Im siebten und letzten Inning gelang den Caribes noch ein Punkt, um wieder in Führung zu gehen, 8-7. Der Held war der russische Routinier Petr Andreev, der nach einem Double (Erfolgsschlag zur zweiten Base) und nach einem »Wild Pitch« (wilder Wurf) des Freisinger Werfers noch punkten konnte. Die Grizzlies hatten noch die Chance, in ihrer Hälfte des Innings auszugleichen oder gar den Sieg zu holen, aber Caribes Werfer Esahu Tejada hielt die Freisinger Schlagmänner sicher in Schach, um so den Sieg zu sichern.
Walker war froh um den Sieg, der eine »erfolgreiche aber nicht unproblematische Saison« zu Ende gebracht hat. »Wir begannen mit 1:7 Punkte aus den ersten acht Spielen«, resümierte der Coach, der seine sechste Saison als Cheftrainer absolviert hat.
»Das heißt, dass wir 17:7 in den verbleibenden 24 Partien gespielt haben. Das ist enorm, wenn man betrachtet, wie wir mit so vielen Verletzungen und berufsmässigen Abwesenheiten der Spieler zu kämpfen hatten. Ich selbst habe wegen Verletzungen und Geschäftsreisen zu oft gefehlt«, sagte Walker, der gerade Vater geworden ist und so auch ein paar Wochen einen anderen Lebensmittelpunkt hatte. »Ich kann nur ein grosses Lob an meine Co-Trainer Nick Angstman und Marlowe Peter für ihre herausragende Arbeit aussprechen. Sie haben vieles, sowohl als Trainer als auch im Allgemeinen für den Verein geleistet.«
Ein »richtiger Lichtblick der Saison«, sagte Walker, war der Durchbruch der zwei deutschen Teenager, Nils Frank und Julien Caselmann, die wegen der Verletzungen der älteren Spielern ihre Chance bekamen regelmässig zu spielen. »Nils und Julien haben enorme Fortschritte gemacht. Die werden noch besser, sind aber schon feste Bestandteile für unsere Planung für die Zukunft«, sagte Walker.
Die Zukunft heißt zunächst wieder in der zweiten Bundesliga spielen. Mit ihrem dritten Platz hinter den Aufbaumannschaften in Haar und Regensburg hätten die Münchner die Gelegenheit bekommen, in einer Relegationsrunde um den Aufstieg in die erste Bundesliga zu spielen.
Wie in früheren Jahren verzichtet aber der Verein auf diese Chance. Walker: »Leider können wir im Moment nicht an die erste Bundesliga denken wegen der Probleme, die ich erwähnt habe, und wegen der möglichen Änderungen im Kader. Es gibt noch zu tun«, sagte der Coach, der momentan nichts Näheres zu seinen Zukunftsplanungen sagen wollte. »Erstmals feiern wir den dritten Platz. Dann schauen wir weiter.«