Veröffentlicht am 24.01.2018 00:00

Moosacher zeigt Zivilcourage


Von red
Richtig und schnell reagieren in einer bedrohlichen Situation in der S-Bahn: Über die Sprechstelle neben der Tür (roter Kreis) kann man den Zugführer informieren, der dann die S-Bahn stoppt und die Polizei alarmiert.	 (Foto: Bundespolizei)
Richtig und schnell reagieren in einer bedrohlichen Situation in der S-Bahn: Über die Sprechstelle neben der Tür (roter Kreis) kann man den Zugführer informieren, der dann die S-Bahn stoppt und die Polizei alarmiert. (Foto: Bundespolizei)
Richtig und schnell reagieren in einer bedrohlichen Situation in der S-Bahn: Über die Sprechstelle neben der Tür (roter Kreis) kann man den Zugführer informieren, der dann die S-Bahn stoppt und die Polizei alarmiert. (Foto: Bundespolizei)
Richtig und schnell reagieren in einer bedrohlichen Situation in der S-Bahn: Über die Sprechstelle neben der Tür (roter Kreis) kann man den Zugführer informieren, der dann die S-Bahn stoppt und die Polizei alarmiert. (Foto: Bundespolizei)
Richtig und schnell reagieren in einer bedrohlichen Situation in der S-Bahn: Über die Sprechstelle neben der Tür (roter Kreis) kann man den Zugführer informieren, der dann die S-Bahn stoppt und die Polizei alarmiert. (Foto: Bundespolizei)

Dramatische Szenen spielten sich in einer S-Bahn der Linie 1 Richtung Flughafen am Samstagabend, 20. Januar, ab: Dort bedrohte und beleidigte ein 30-Jähriger zwei Frauen.

Dramatische Szenen spielten sich in einer S-Bahn der Linie 1 Richtung Flughafen am Samstagabend, 20. Januar, ab: Dort bedrohte und beleidigte ein 30-Jähriger zwei Frauen.

Als er den flüchtenden Frauen nachstellte, wurde der Mann von Reisenden daran gehindert, überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Besonders dank des couragierten Einschreitens eines 20-jährigen Moosachers sowie weiteren Reisenden eskalierte die Situation glücklicherweise nicht, so die Bundespolizei.

Kurz nachdem ein alkoholisierter 30-Jähriger gegen 21.45 Uhr am S-Bahnhaltepunkt Hirschgarten in die S1 in Richtung Flughafen München eingestiegen war, begann er – ohne ersichtlichen Grund – gegen Türen und Sitze zu treten und zu schlagen.

Ein 20-Jähriger Moosacher versuchte beruhigend auf den Mann aus Gauting einzuwirken. Dieser begab sich wenig später zu einer Vierer-Sitzgruppe. Dort saß eine 37-Jährige mit ihrer einjährigen Tochter und ihrer 55-jährigen Mutter, alle aus Oberschleißheim. Der Mann beleidigte die beiden und spuckte in deren Richtung. Anschließend versuchte der Mann der 37-Jährigen an den Kopf zu packen, was diese jedoch durch eine Ausweichbewegung verhindern konnte. Der Mann soll währenddessen mehrfach laut geschrien haben: »Ich bringe das verdammte Kind um.«

Die beiden Frauen aus Oberschleißheim standen daraufhin auf und gingen mit dem Kind weg. Als ihnen der 30-Jährige folgen wollte, wurde er von dem 20-Jährigen Moosacher und weiteren Reisenden daran gehindert. Der 20-Jährige verständigte über den Notruf den Triebfahrzeugführer, der die S-Bahn am Bahnhof Moosach zum Halt brachte und die Bundespolizei informierte.

Der Gautinger wurde im Anschluss durch zwei unbekannte Zeugen zu Boden gebracht, nachdem er erneut versucht hatte den Frauen nachzustellen. Gemeinsam gelang es den Reisenden, den mit 1,7 Promille Alkoholisierten bis zum Eintreffen von Mitarbeitern der Deutsche Bahn Sicherheit festzuhalten.

»Sowohl das Herausgehen der beiden Frauen aus der Situation, wie das schnelle Verständigen des Triebfahrzeugführers über den Notruf in der S-Bahn als auch das gemeinsame Handeln – ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen – sind Tipps, die von der Münchner Bundes- wie auch Landespolizei immer wieder in Zivilcouragekursen für solche und ähnliche Situationen empfohlen werden«, lobte die Bundespolizei ausdrücklich das vorbidliche Verhalten des Moosachers und der anderen Mitreisenden.

Der Mann war weder zeitlich noch örtlich orientiert. Er dachte bei seiner Festnahme, er sei an der Hackerbrücke. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und erfolgter Ausnüchterung wurde er nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft auf freien Fuß gesetzt. Gegen den Gautinger wird nun wegen Bedrohung, Beleidigung und versuchter Körperverletzung ermittelt.

Zivilcourage kann man trainieren:

Kostenlose Kurse

Abwechselnd veranstalten Beamte des Polizeipräsidiums München und der Münchner Bundespolizei mit der Aktion Münchner Fahrgäste unter dem Motto »Wie helfe ich mir selbst? Wie helfe ich anderen?« kostenlose Kurse zum Thema Zivilcourage und Selbstsicherheit. Die 12 Termine für 2018 stehen fest, jetzt kann man sich bereits anmelden.

Die Termine sind: 29. Januar, 13 bis 17 Uhr 27. Februar, 13 bis 17 Uhr 2. März, 13 bis 17 Uhr 9. April, 13 bis 17 Uhr 8. Mai, 13 bis 17 Uhr 20. Juni, 13 bis 17 Uhr 20. Juli, 13 bis 17 Uhr 11. August, 10 bis 14 Uhr 5. September, 13 bis 17 Uhr 30. Oktober, 13 bis 17 Uhr 6. November, 13 bis 17 Uhr 7. Dezember, 13 bis 17 Uhr.

Vermittelt werden leicht erlernbare Tipps zur Selbstbehauptung und Zivilcourage. Man erfährt, wie man Gefahrensituationen vermeidet oder wie man Rettungs- und Hilfeeinrichtungen, z. B. Defibrillator, Notrufeinrichtung

u. ä. benutzt.

In den vierstündigen Kursen wechseln sich theoretische Unterrichtung und praktische Tipps, z. B. in Rollenspielen, äußerst kurzweilig ab.

Fragen wie: Wann begehe ich unterlassene Hilfeleistung? Was ist Notwehr? Darf ich auch jemanden festnehmen? finden Antworten. Ebenso werden richtiges Meldeverhalten vermittelt sowie hilfreiche Tipps gegeben, welche Details für eine Personenbeschreibung wichtig sind.

Die kostenfreien Kurse finden im Verkehrszentrum des Deutschen Museums, Am Bavariapark 5, an der Alten Messe/Theresienhöhe statt.

Der Besuch des Verkehrsmuseums ist im Rahmen der Kursteilnahme kostenlos möglich.

Anmeldung und weitere Informationen zu den Kursen unter der Rufnummer 0 89/ 20 35 50 00 (Ortstarif), montags bis freitags von 7 bis

20 Uhr bzw. unter 0 18 06/ 66 10 10 oder im Internet unter www.fahrgaeste.de

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