Veröffentlicht am 25.01.2018 00:00

Lebensmittelkontrollbehörde in Oberding offiziell eingeweiht


Von red
Lebensmittelkontrollbehörde in Oberding offiziell eingeweiht (Foto: red)
Lebensmittelkontrollbehörde in Oberding offiziell eingeweiht (Foto: red)
Lebensmittelkontrollbehörde in Oberding offiziell eingeweiht (Foto: red)
Lebensmittelkontrollbehörde in Oberding offiziell eingeweiht (Foto: red)
Lebensmittelkontrollbehörde in Oberding offiziell eingeweiht (Foto: red)

Die Arbeit aufgenommen hat die Behörde schon am 2. Januar und bekannt wurde das im Gemeinderat noch deutlich früher.

Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) hatte das im Gremium verkünden können. Hier habe, so Mücke, das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geeignete Büroräume anmieten können. Offiziell handelt es sich um die »Dienststelle Erding«, die ihren Sitz eben nicht direkt in der Herzogstadt hat. So gab es eben was zu feiern in der Gemeinde im Nordwesten des Landkreises: Eine formvollendete Schlüsselübergabe, bei der sich alles, was in der CSU Rang und Namen hat, einfand, darunter auch Erdings Oberbürgermeister Max Gotz und der stellvertretende Landrat Jakob Schwimmer. Der St. Wolfganger hatte bei seinem letzten Besuch in Oberding das Wort von dem »reichen Onkel im Norden« geprägt und damit viel Heiterkeit hervor gerufen, war damit doch genau dieser Bernhard Mücke gemeint, der der Ministerin damit eine Freude machte, dass er gleich ganz umweltbewusst mit einem Elektroauto vorfuhr.

Die Dienststellen in Kulmbach

und Oberding behalten rund

600 komplexe Betriebe im Auge

Die neue Behörde ist die Antwort der Ministerin auf Lebensmittelskandale wie Bayern-Ei, wo deutlich wurde, dass es mehr Kontrolle für »komplexe Betriebe« geben müsse. Die Politik hatte viel Kritik dafür einstecken müssen, dass ein Großbetrieb dem Anschein nach bis 2015 rund eineinhalb Jahre lang wissentlich mit Salmonellen kontaminierte Hühnereier in den Verkauf bringen konnte. Das soll so nicht mehr möglich sein.

»Die Verbraucher haben An- spruch auf sichere Lebensmittel. Verantwortlich hierfür sind in erster Linie die Lebens- mittelunternehmer«, betonte Ulrike Scharf. Behördenleiterin Dr. Claudia Thielen ergänzte: »Unser Ziel ist, die Lebensmittelsicherheit in Bayern weiter zu verbessern. Dazu werden unsere Spezialisten bayernweit die uns anvertrauten Betriebe bestmöglich kontrollieren.«

Von Oberding aus werden die Betriebe in den südlichen Regierungsbezirken des Freistaates betreut, von der Hauptstelle, die in Kulmbach ihren Sitz hat, Franken und die Oberpfalz.

Der Sitz in Oberding hat einen strategischen Vorteil, ist doch nach einer weiteren Information aus dem Umweltministerium diese Stelle auch für die Importe am Flughafen München zuständig. Lebensmittelchemiker, Veterinäre, Lebensmitteltechnologen, und andere Fachleute arbeiten mit den Vollzugsbeamten Hand in Hand. So sieht es die Konzeption der neuen Behörde vor, die von Dr. Claudia Thielen geleitet wird. Sie ist Veterinärmedizinerin und in Erding noch gut bekannt, war sie doch 2007 bis 2008 Amtstierärztin im hiesigen Landratsamt.

Die Mitarbeiter der Behörde sind seit Jahresbeginn für die Kontrolle von rund 600 komplexen Betrieben in ganz Bayern zuständig. Dazu zählen unter anderem große Lebensmittelbetriebe wie Molkereien, Großbäckereien und Hersteller von Babynahrung, Hersteller von Aroma- und Lebensmittelzusatzstoffen sowie große Schlacht- und Geflügelhaltungsbetriebe. In den ersten drei Wochen ihrer Tätigkeit führten die KBLV-Mitarbeiter eigenen Angaben zufolge bereits mehr als 100 Betriebskontrollen durch. Bislang seien dabei nur in wenigen Fällen kleinere Mängel festgestellt worden.

Eine Stärke der KBLV soll ihre Vollzugskompetenz sein: »Wir können Mängel künftig schneller beseitigen. Denn bei uns kommen Kontrolle und Vollzug aus einer Hand«, erklärte Behördenleiterin Thielen. »Wir verfügen über genügend Juristen und Vollzugs- beamte, die ausschließlich für den Bereich Lebensmittelsicherheit zuständig sind, um angeordneten Maßnahmen den nötigen Nachdruck zu verleihen.«

Am Rande der Einweihung der neuen Dienststelle wurde aber auch noch etwas anderes bekannt: Ulrike Scharf, gerade 50 geworden, hat auf Geschenke zu diesem Anlass verzichtet und wollte lieber dem Erdinger Hospizverein unter die Arme greifen. Was da zusammenkam, lässt aufhorchen: 7.233 Euro. »Vergelt’s Gott an alle!« ließ die Ministerin auf ihrer Facebookseite wissen. kw/red

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