Traditionell ehrt der SPD Ortsverein Harlaching-Untergiesing verdiente Bürger aus dem Stadtteil. So auch in diesem Jahr. Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Michael Sporrer, hatte ins ASZ Harlaching eingeladen, und viele Bürger waren seiner Einladung gefolgt.
Es freue ihn ganz besonders, erklärte er, dass man sich an einem Ort treffen könne, an dem das Ehrenamt so vielfältig gelebt werde. Viele Helfer tragen dazu bei, dass das Angebot für ältere Bewohner des Viertels so vielfältig sei, lobte er die Arbeit vor Ort. Die Festrede des Abends hielt der SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post .
Nach einem kurzen Abstecher zur Bundespolitik hob er die Bedeutung des Ehrenamtes für das Gemeinwohl hervor. 2015 habe die Hilfsbereitschaft der Münchner Bürger nicht nur eine humanitäre Katastrophe verhindert, sondern auch dazu beigetragen, dass München weltweit als leuchtendes Beispiel für gelebte Menschlichkeit angesehen werde. Die Aufgabe der Politik sei es, das Ehrenamt nicht durch eine Unzahl von bürokratischen Hürden zu erschweren oder gar im Keim zu ersticken.
Ausgezeichnet wurde an diesem Abend die Harlachinger Zahnärztin Dr. Cordula Albers, die sich im Projekt »Zahnärzte ohne Grenzen« engagiert (wir berichteten) . Ihr letzter Einsatz war auf den kapverdischen Inseln. Meist verbindet man die Kapverden mit einem Urlaubsparadies, nicht jedoch mit einem Entwicklungsland, das zahnärztliche Unterstützung aus anderen Ländern benötigen würde. Doch genau das ist Realität. Viele Menschen dort sind sehr arm, die Ernährung ist schlecht und einseitig. Während ihres Einsatzes habe sie rund 300 Zähne gezogen und 170 Füllungen vorgenommen, würdigte Florian Post das Engagement der Zahnärztin. Diese bedankte sich herzlich für den Preis und berichtete, dass die Dankbarkeit der Menschen dort für den Einsatz der ehrenamtlich tätigen Zahnärzte groß sei und die viele Arbeit fast vergessen lasse.
Im Namen des Vorsitzenden der Heimag-Mietergemeinschaft Harlaching, Hermann Gilbhard, der aufgrund eines Unfalls verhindert war, übernahmen seine Stellvertreter Rudolph Auer, Renate Callmann und Jürgen Kiel die besten Wünsche und die Urkunde aus den Händen von Florian Post. Der Bundestagsabgeordnete bezeichnete das engagierte Auftreten der Mieter als Paradebeispiel dafür, dass es sich lohne sich für eine Sache stark zu machen. Die Gewofag hatte 2012 den Mietern der Heimag-Siedlung aus den 50er Jahren in Harlaching im Umgriff der Säbener Straße 2012 mitgeteilt, dass der Bestand zu alt für Sanierungsarbeiten sei und deshalb abgerissen werden soll. Dagegen waren die Anwohner Sturm gelaufen und hatten ein Gegengutachten erstellen lassen, das besagte, das eine Sanierung sehr wohl möglich als auch sinnvoll sei.
Erst eine Bestandserklärung von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hatte das Tauziehen um einen möglichen Abriss der Wohnareale beendet. Mittlerweile wurde die Wohnungsbaugesellschaft Heimag zu 100 Prozent von der Stadt übernommen, der Bestand ist erst einmal gesichert und Arbeiten zur Sanierung beschlossen (wir berichteten) . Rudolph Auer bedankte sich beim BA und der Harlachinger SPD, die sich mit den Mietern gemeinsam stark für die wichtige Sache gemacht habe. Vor allem aber galt sein Dank Hermann Gilbhard, der sich unermüdlich engagiert habe und das immer noch tue. Nach dem offiziellen Teil wurden die Gäste noch mit Häppchen und einer ganz neuen Bierspezialität verwöhnt.
Die AWO München Concept Living GmbH hat in Fröttmaning eine kleine Brauerei aufgemacht, in der Menschen mit seelischer Behinderung arbeiten. Einen süffigen Märzen schenkten nun die Geschäftsführerin Karin Häringer und der Braumeister Jens Tischer aus. Viel Lob gab es für das neue Bier, das man mit doppelt gutem Gewissen genießen kann. Bis es allerdings im Handel zu kaufen sein wird, wird es noch dauern, da sich die Brauerei noch in der Aufbauphase befindet. Woschée