Veröffentlicht am 23.02.2018 00:00

Die Meißener Affenkapelle und die Musik am Dresdener Hof


Von red
Meißener Affenkapelle, Modelle von Johann Joachim Kändler, um 1753, Ausformung und Staffierung 2. Hälfte 18. Jahrhundert.	  (Foto: © Bayerisches Nationalmuseum München)
Meißener Affenkapelle, Modelle von Johann Joachim Kändler, um 1753, Ausformung und Staffierung 2. Hälfte 18. Jahrhundert. (Foto: © Bayerisches Nationalmuseum München)
Meißener Affenkapelle, Modelle von Johann Joachim Kändler, um 1753, Ausformung und Staffierung 2. Hälfte 18. Jahrhundert. (Foto: © Bayerisches Nationalmuseum München)
Meißener Affenkapelle, Modelle von Johann Joachim Kändler, um 1753, Ausformung und Staffierung 2. Hälfte 18. Jahrhundert. (Foto: © Bayerisches Nationalmuseum München)
Meißener Affenkapelle, Modelle von Johann Joachim Kändler, um 1753, Ausformung und Staffierung 2. Hälfte 18. Jahrhundert. (Foto: © Bayerisches Nationalmuseum München)

Eines der berühmtesten Werke der Meißener Porzellanmanufaktur ist die Affenkapelle.

Sie besteht aus 20 Affen, die vornehme höfische Kleidung tragen und wie Menschen agieren: ein leidenschaftlicher Dirigent, vier hingebungsvolle Sängerinnen und 15 konzentrierte Instrumentalisten mit Flöte, Trompete, Horn, Fagott, Dudelsack, Drehleier, Violine, Cello, Mandoline, Trommel oder Klavicord. Ganz im Zeichen dieser Kapelle findet am Sonntag, 4. März 2018 ab 14.00 Uhr eine Führung mit Gabriele Lemos M.A. in Schloss Lustheim statt.

Die einzelnen Affen wurden 1753 von dem Meißener Modellmeister Johann Joachim Kaendler nach Vorlagen des französischen Malers und Kupferstechers Christophe Huet modelliert. Noch im selben Jahr an Weihnachten erwarb die Marquise de Pompadour, die Mätresse des Königs, bei dem Pariser Kunsthändler Lazare Duvaux 19 Figuren der Affenkapelle samt Notenpult. Ob die Kapelle gar in ihrem Auftrag entstand, ist leider nicht überliefert. Sie muss ein großer Erfolg gewesen sein, denn es sind viele Ausformungen erhalten und 1765/66 war eine Überarbeitung der Formen notwendig.

Die Darstellung von Affen als Spiegelbild von menschlichem Verhalten und Eitelkeit hat in Literatur und bildender Kunst eine lange Tradition.

Möglicherweise sind die musizierenden Porzellan-Affen mit ihren gezierten, teils exaltiert »affigen« Bewegungen auch als karikierende Anspielungen auf die Dresdener Hofmusiker um den Komponisten Johann Adolph Hasse (1699-1783) und seine Gattin, die gefeierte Sängerin Faustina Bordoni, zu verstehen.

Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos; es gilt die Eintrittskarte in die Sammlung.

Achtung: Treffpunkt direkt in Schloss Lustheim (S-Bahn S 1 Oberschleißheim und ca. 30 Minuten Fußweg) am Sonntag, 4. März 2018, 14.00 Uhr. Für alle, die am 4. März keine Zeit haben öffnet das Schloss Lustheim Oktober bis März von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10.00 bis 16.00 Uhr für die Besucher seine Räume und die Ausstellung.

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